Panalpina: Weniger Umsatz, höhere Profitabilität

Panalpina: Weniger Umsatz, höhere Profitabilität
Panalpina-VRP Peter Ulber. (Foto: Panalpina)

Panalpina-CEO Peter Ulber. (Foto: Panalpina)

Basel – Der Logistikdienstleister Panalpina hat im ersten Quartal 2015 bei deutlich tieferem Umsatz die Profitabilität gesteigert. Insbesondere die Verbesserungen im Geschäftsbereich Logistik halfen. Die Markterwartungen wurden trotzdem grossmehrheitlich verfehlt. Einen schwachen Start legte Panalpina im Bereich Luftfracht hin. Beim Ausblick auf das Gesamtjahr mussten die Basler teilweise zurückbuchstabieren.

Vom Nettoumsatz von 1,50 Mrd CHF (-5,8%) verblieb nach Abzug von Zöllen und Abgaben ein um 3,3% tieferer Bruttogewinn von 371,8 Mio CHF. Der Rückgang zeigt sich über alle drei Geschäftsfelder hinweg. Währungsbereinigt habe hingegen insgesamt ein Anstieg um 2,4% resultiert, wie Panalpina am Mittwoch mitteilt. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT legte dagegen um 3,3% auf 25,3 Mio CHF zu. Hier half insbesondere der Bereich Logistik, der auf Stufe EBIT erstmals seit langem schwarze Zahlen schrieb. Auch tiefere Betriebskosten führten zum Resultat.

Unter dem Strich verblieb mit 19,6 Mio CHF rund 10% mehr als im Vorjahresquartal. Der in der Branche übliche Massstab für die Profitabilität – ausgedrückt im Verhältnis von EBIT zum Bruttogewinn – verbesserte sich auf 6,8% gegenüber 6,4% ein Jahr zuvor. Mit den vorgelegten Zahlen hat Panalpina die Markerwartungen dennoch grösstenteils verfehlt und nur beim Reingewinn eine Punktlandung hingelegt.

Schwache Volumenentwicklung in der Luftfracht
Im Bereich Luftfracht ist Panalpina von Januar bis März deutlich langsamer als der Markt gewachsen; die Volumen stiegen lediglich um 1% gegenüber einem von Panalpina geschätzten Marktwachstum von 3 bis 4%. Wesentlicher Grund dafür seien niedrigere Volumen in der Automobilindustrie gewesen, wie es heisst.

Aber auch der Bruttogewinn pro transportierter Tonne ging in dieser Sparte zurück (-4% auf 722 Mio CHF), so dass insgesamt ein um 3,7% tieferer Bruttogewinn von 148,0 Mio CHF resultierte. Auf Stufe EBIT kam es bei der Luftfracht zu einem überproportionalen Rückgang um ein Viertel auf 19,6 Mio CHF aufgrund von anhaltenden Investitionen in die IT-Plattform. Das massgebende Verhältnis EBIT zum Bruttogewinn – auch Konversionsrate genannt – nahm in der Folge auf 13,2% von 16,9% ab.

Die Volumen im Bereich Seefracht legten dank Grossaufträgen um 5% zu, womit das von Panalpina geschätzte Marktwachstum von 3% übertroffen wurde. Der Bruttogewinn pro Standardcontainer ging allerdings um 7,5% auf 308 CHF zurück. Insgesamt kam der Bruttogewinn mit 119,1 Mio CHF um 2,9% tiefer zu liegen. Das EBIT nahm allerdings um 14% auf 4,5 Mio zu, und auch die Konversionsrate erhöhte sich auf 3,8% von 3,2%. Hier ist Panalpina aber noch weit vom Mittelfristziel (20%) und von Konkurrentin Kühne+Nagel (29,0%) entfernt.

Im Geschäftsbereich Logistik, in welchem das sogenannte Management der Lieferkette ausgeführt wird, nahm der Bruttogewinn zwar um 2,9% auf 104,7 Mio CHF ab, da sich Panalpina aus unprofitablen Anlagen zurückgezogen hat. Im Gegenzug wurden auf Stufe EBIT mit +1,2 Mio CHF erstmals seit langer Zeit schwarze Zahlen geschrieben.

Guidance im Bereich Seefracht gesenkt
Die Guidance für das Gesamtjahr 2015 wurde zum Teil gesenkt. Neu geht man von einem Marktwachstum im Bereich Seefracht von 3 bis 4% aus nach 4 bis 5% zuvor. Auch Kühne+Nagel hatte kürzlich die Guidance für die Seefracht auf 3 bis 4% von 4 bis 5% gesenkt und dies mit einer unerwarteten Volumenschwäche des Marktes bei den Asien-Europa-Verkehren erklärt. Panalpina geht unverändert davon aus, das Marktwachstum in der Seefracht zu übertreffen.

Die Guidance für den Luftfrachtmarkt (Wachstum 3 bis 4%) wurde unterdessen bestätigt. Allerdings rechnet das Unternehmen neu damit, nur noch mit dem Markt zu wachsen. Hier wollte man bislang wie in der Seefracht schneller als der Markt zulegen.

«Aufgrund des schwächer als erwarteten wirtschaftlichen Umfelds und der Ungewissheit über die Entwicklung des Ölpreises lässt sich der Markt nur schwer einschätzen», wird CEO Peter Ulber in der Mitteilung zitiert. «Umso mehr werden wir uns in der Transformationsphase, in der wir uns befinden, auf die Umsetzung unserer Strategie konzentrieren.» (awp/mc/pg)

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