Phoenix Mecano mit Abschreiber auf Photovoltaik

Phoenix Mecano mit Abschreiber auf Photovoltaik

Benedikt Goldkamp, CEO Phoenix Mecano.

Kloten – Der Komponenten- und Gehäusehersteller Phoenix Mecano muss das Photovoltaik-Geschäft neu beurteilen. Grund dafür ist die Kündigung eines langfristigen Rahmenliefervertrages für Photovoltaik-Komponenten eines Grosskunden. Der Abschreiber im Bereich Photovoltaik führt zu einer Reduktion der Gewinnprognosen.

Die Kündigung werde per Ende 2012 zu einem Impairment auf materielle und immaterielle Vermögensgegenstände im Bereich der Sparte Elcom/Ems führen, teilte Phoenix Mecano am Donnerstag mit. Es sei mit einem Abwertungsverlust in der Grössenordnung von 6 bis 8 Mio EUR zu rechnen, was auch eine Korrektur der bisherigen Prognosen notwendig mache. Neu wird für 2012 ein EBIT in der Bandbreite von 32 bis 37 Mio EUR erwartet, die bisherige Prognose lautete auf 43 bis 53 Mio.

Da im Jahr 2013 möglicherweise der Tiefpunkt in der Krise der Photovoltaik-Industrie erreicht werde, könnte der Umsatz in diesem Bereich im Jahr 2013 gegenüber 2012 um rund 25 Mio EUR zurückgehen.

Konjunkturaussichten eingetrübt
«Die neue Prognose spiegelt die konjunkturellen Realitäten wider», sagte dazu CEO Benedikt Goldkamp im Gespräch mit AWP. Die neue Bandbreite für den im Jahr 2012 erwarteten EBIT entspreche rechnerisch dem Abzug um die abzuschreibenden 6 bis 8 Mio, so Goldkamp. Die ursprüngliche Prognose hatte er bereits bei der Halbjahrespräsentation dahingehend präzisiert, dass mit einem Ergebnis am unteren Ende dieser Spanne zu rechnen sei.

Auf den Cashflow der Gruppe werde die Abschreibung keinen Einfluss haben und daher auch die Dividenden-Fähigkeit nicht beeinträchtigen.

Übrige Bereiche stabil
Das Geschäft der Gruppe in den übrigen Bereichen verlaufe derzeit angesichts der herausfordernden Konjunktur stabil und im Rahmen der erwarteten Parameter, meldete das Unternehmen weiter. «Die übrigen Industrien befinden sich nicht annähernd so in der Krise wie die Photovoltaik-Industrie», fügte hierzu Goldkamp an.

«Ohne diese Kündigung hätten wir heute nicht kommunizieren müssen», so Goldkamp. Wenn man aber schon die Prognose revidieren müsse, lasse man die neuesten Erkenntnisse einfliessen. Tatsache sei, dass der deutsche ifo-Index nun fünf Mal hintereinander gefallen sei und auch die Konjunkturforschungsstelle KOF in Zürich die Prognose reduziert habe.

Keine weiteren Kündigungen in Sicht
Unter Berücksichtigung der Konjunkturaussichten sei die Einschätzung der Lage entsprechend etwas vorsichtiger geworden. «Seit August gab es mehr Negatives als Positives von der Konjunkturfront», so Goldkamp.

Weitere Kündigungen von Kunden sieht er nicht am Horizont. Dies sei überdies der grösste Einzelkunde in dem Bereich gewesen. Weiter verneinte er, dass die Auftrags-Kündigung im Zusammenhang mit Qualitätsproblemen oder wegen des Preises erfolgt sei. Sie sei schlicht im Zusammenhang mit dem allgemein schlechten Zustand der Photovoltaik-Industrie zu sehen. Selbst starke Player würden derzeit leiden.

Aktie verliert
Weitere Informationen zum aktuellen Geschäftsverlauf will das Unternehmen anlässlich der Publikation des Drittquartalsergebnisses am 5. November veröffentlichen.

An der Börse führte die Gewinnwarnung zu einem Abrutschen der Aktie nach der ersten Handelsstunde um 5,2%. Die Kündigung sei eine enttäuschende Nachricht für Phoenix Mecano und zeige, dass der Solarmarkt noch immer ein ganzes Stück von einer Erholung weg ist, hiess es dazu bei der ZKB. Positiv sei, dass der Abschreiber keinen negativen Einfluss auf den Cashflow und die Dividendenausschüttung habe. (awp/mc/ps)

 

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