Phoenix Mecano: Neue Einmalkosten von 4 Mio Euro
Benedikt Goldkamp, CEO Phoenix Mecano.
Kloten – Der Komponenten- und Gehäusehersteller Phoenix Mecano implementiert ein neues Logistikkonzept für die Tochterfirmen Dewert und Okin. Erneut sind damit Sonderkosten verbunden, nachdem das Unternehmen anfangs November bereits einen möglichen Abschreiber im Bereich Photovoltaik in Aussicht gestellt hat. Die Prognose für das Betriebsergebnis 2011 behält zwar ihre Gültigkeit, allerdings unter Ausklammerung der neuen Einmalkosten.
Da die Einmalaufwendungen von rund 4 Mio EUR im Zusammenhang mit dieser Restrukturierung das Betriebsergebnis 2011 belasten, werde die Prognose vom 1. November anlässlich der Publikation der Drittquartalszahlen «voraussichtlich nicht erreicht», teilte Phoenix Mecano am Montag mit. Die Prognose von damals lautete «Betriebsergebnis in Vorjahreshöhe unter Ausklammerung von Sonderkosten aus dem Bereich Photovoltaik (Sparte Elcom/Ems)». Das mögliche Impairment auf Assets dieses Geschäftsbereichs bezifferte Phoenix Mecano im November auf rund 12 Mio EUR.
Unter Ausklammerung der beiden Einmaleffekte werde indes weiterhin mit einem Betriebsergebnis in der Grössenordnung des Vorjahres (52,7 Mio EUR) gerechnet. Zieht man also die beiden Einmaleffekte ab, so ergäbe sich ein Betriebsergebnis 2011 von 36 bis 37 Mio EUR.
Einsparungen von 2,5 Mio Euro
Die beiden Tochterfirmen Dewert und Okin werden im Zuge dieser Restrukturierung per 1. Januar 2012 zur Sparte DewertOkin (Mechanische Komponenten) zusammengeführt. Die Logistik und die Lagerhaltung sowie weitere technische Funktionen von DewertOkin werden gleichzeitig vom Stammsitz in Deutschland nach Ungarn verlegt. Dabei werden rund 6 Mio EUR in Ungarn investiert, in Deutschland dagegen rund 70 Vollzeitstellen abgebaut. Die Einsparungen durch das neue Logistikkonzept sollen sich ab 2013 auf jährlich rund 2,5 Mio EUR belaufen.
Zum neuen Leiter der Sparte Mechanische Komponenten wurde Maximilian Kleinle ernannt. Der bisherige Verantwortliche für die Gesellschaften Dewert und Okin wird seine neue Aufgabe am 1. Januar 2012 übernehmen. Die Sparte wurde ad interim von Konzern-CEO Benedikt Goldkamp geführt.
Bereits im November eine Warnung
Im Konzernabschluss 2011 werde es «möglicherweise» eine Wertberichtigung auf immaterielle und materielle Vermögenswerte in der Grössenordnung von bis zu 12 Mio EUR geben. Grund dafür seien die unbefriedigende Entwicklung und sich abzeichnende Veränderungen in der Wettbewerbssituation bei Komponenten für Photovoltaik-Wechselrichter, hiess es im November von Seiten des Unternehmens. Hauptsächlich betroffene Komponenten seien Ringkerntransformatoren und Drosseln.
«Unruhige Monate» in 2012 erwartet
Ob eine solche Abschreibung vorgenommen wird und in welcher Höhe, entscheidet sich aber erst per Ende Jahr, wie CEO Benedikt Goldkamp damals gegenüber AWP ausführte. Die Buchhaltungsvorschriften seien in diesem Punkt stichtagsbezogen und deshalb werde auch dann geprüft, inwiefern immaterielle Assets bzw. intangibles im Solarbereich neu bewertet werden müssten. Mit Blick auf das kommende Geschäftsjahr 2012 resümierte Goldkamp: «Wir werden unruhige Monate vor uns haben.» (awp/mc/ps)