Plazza 2016 mit Ertrags- und Gewinnrückgang – Dividende stabil

Plazza 2016 mit Ertrags- und Gewinnrückgang – Dividende stabil
Plazza-CEO Ralph Siegle. (Foto: Plazza)

Zürich – Die Immobiliengesellschaft Plazza weist für das Geschäftsjahr 2016 einen Rückgang beim Liegenschaftsertrag und beim Jahresgewinn aus. Die Dividende bleibt aber stabil. Das Unternehmen hat weiterhin mit dem rauen Umfeld bei den Büroliegenschaften zu kämpfen.

Der Liegenschaftsertrag schrumpfte um knapp ein Fünftel auf 14,8 Mio zusammen, wie das Unternehmen am Freitag mitteilt. Der Rückgang wird auf «temporäre Leerstände» bei den sechs Büroliegenschaften zurückgeführt. Der Mieterlös fiel hier auf 1,64 Mio CHF von 5,03 Mio zurück. Plazza schreibt denn auch von einem «sehr herausfordernden» Umfeld mit einem anhaltenden Überangebot im Wirtschaftsraum Zürich, wo die zwei grössten Bürogebäude stehen. Bei den vier Wohnliegenschaften blieben die Erlöse stabil (9,72 Mio vs. 9,86 Mio in 2015).

Fortschritte hat Plazza bei der Reduktion des im Branchenvergleichs hohen Leerstands gemacht. Die Leerstandsquote ging über das gesamte Portfolio auf 16,9% am Jahresende zurück bzw. auf 44,9% bei den Büroliegenschaften. Ende 2015 hatte die Quote noch bei 28,8% respektive 76,8% gelegen.

Gewinnrückgang
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT brach auf 24,7 Mio CHF ein von 43,8 Mio im Vorjahr, wobei hier ein im Vergleich zu 2015 deutlich tieferer Neubewertungserfolg von 15,0 Mio enthalten ist. Unter dem Strich resultiert ein Gewinn von 19,5 Mio CHF nach 33,4 Mio im Vorjahr.

Da sich der Steueraufwand deutlich reduzierte, ging der für die Ausschüttung relevante Gewinn vor Neubewertungseffekten um lediglich 10% auf 7,70 Mio CHF zurück, was einem Überschuss von 3,72 CHF je an der SIX kotierter Aktie (Namenaktie A) entspricht. Davon sollen wie im Vorjahr 3,00 CHF an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Portfoliowert gestiegen – Projekte laufend planmässig
Neben den Bestandesliegenschaften hat die von dem Industriekonglomerat Conzzeta abgespaltene und seit Sommer 2015 separat an der SIX kotierte Gesellschaft auch Entwicklungsprojekte im Portfolio, dessen Gesamtwert im Jahresverlauf um 7,9% auf 536 Mio CHF per Ende Jahr zulegte. Etwa ein Drittel davon entfällt auf die Entwicklungsprojekte.

Diese Projekte laufen den Angaben zufolge allesamt planmässig und die Potenziale liessen sich voraussichtlich ab 2018 schrittweise realisieren. Es ist geplant, eine Stelle in der Geschäftsleitung für extra für die Projektentwicklung zu schaffen, wie es heisst.

Ein Projekt ist zum Beispiel die Liegeschaft «Im Glattgarten» in Wallisellen mit 218 Wohnungen im mittleren Preissegment. Dort erfolgte Anfang 2016 der Baustart, im zweiten Halbjahr wurde mit den Hochbauarbeiten begonnen. Die Fertigstellung erwartet Plazza voraussichtlich Mitte 2018; die Vermietung der Wohnungen soll im zweiten Halbjahr 2017 starten.

Für das Entwicklungsareal in Crissier bei Lausanne liegt seit Februar 2016 ein bewilligter Gestaltungsplan vor. Das Vorprojekt hierfür ist in Erarbeitung und die Resultate werden den Angaben zufolge voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2017 vorliegen. Aus heutiger Sicht könne ein Baubeginn im Jahr 2020 erwartet werden, heisst es.

Höheres Betriebsergebnis und tieferer Leerstand erwartet
Für das laufende Jahr rechnet die Gesellschaft mit einem leicht steigenden Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Neubewertung. Gleichzeitig wird eine weitere Reduktion des Leerstands bei den Geschäftsliegenschaften angestrebt. Die Erfolge aus der Neubewertung der Liegenschaften dürften das Niveau des Berichtsjahres nur in Ausnahmesituationen überschreiten, wie es heisst.

Insgesamt sieht sich das Unternehmen strategisch «sehr gut» positioniert und für die Zukunft «hervorragend» gerüstet. Vor allem für die Entwicklungsprojekte sind den Angaben zufolge Investitionen im laufenden Jahr in der Grössenordnung von 40 Mio CHF eingeplant.

An der Börse werden die Neuigkeiten gut aufgenommen. Die wenig liquide Plazza-Aktie gewinnt um die Mittagszeit 1,3%, während der am SPI gemessene Gesamtmarkt um 0,36% nachgibt. Seit Jahresbeginn hatte sich der Titel bislang stabil und damit schlechter als der Gesamtmarkt entwickelt. Seit dem Börsengang legte die Aktie rund 6% zu. (awp/mc/upd/ps)

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