Roche betont an Investorentag gestiegene Zuversicht

Roche betont an Investorentag gestiegene Zuversicht
Roche Pharma-Chef Bill Anderson. (Foto: Roche)

Basel – Beim Pharmakonzern Roche ist der Druck durch Nachahmerprodukte seit Jahren ein heisses Thema. Für die drei wichtigsten Umsatzbringer Avastin, Mabthera und Herceptin ist der Patentschutz abgelaufen und Nachahmerprodukte sorgen für Umsatzeinbussen. Wie der Pharma-Chef Bill Anderson am Montag auf dem virtuellen Investorentag allerdings erneut klar macht: Dank der neueren Produkte werde man diese Einbussen mehr als wettmachen und so weiteres Wachstum erzielen.

«Seit dem letzten Investorentag vor einem Jahr ist unsere Zuversicht, die zu erwartenden Lücken auszugleichen, nur noch stärker geworden», sagte Anderson. Er untermauerte seine eigene Zuversicht denn auch mit den aktuellen Konsensschätzungen. Innerhalb eines Jahres seien die Analysten mit Blick auf das Umsatzpotenzial der jüngeren Produkte noch zuversichtlicher geworden, während sie die zu erwartende Umsatzlücke weiterhin auf 9,6 Milliarden Franken beziffern.

Dass sich Roche nach wie vor so gut gegen die Nachahmer-Produkte stemmen kann, sieht Anderson aber auch als eine Folge des VITAL-Models. Ein Modell, bei dem es darum gehe etwa die Arbeitsabläufe mit den Visionen und Zielen in Einklang zu bringen, wie der Pharma-Chef weiter erklärt. Roche befinde sich nach wie vor in einem Transformations-Prozess, bei dem es letztlich darum gehe, das Patientenwohl zu steigern und gleichzeitig aber auch die gesellschaftlichen Kosten zu senken.

Kommerzielles Potenzial in vielen Indikationen
Derweil verdeutlichte Teresa Graham, Leiterin der Globalen Produktstrategie Pharma, wo Roche für die Zukunft noch ein deutliches kommerzielles Potenzial erwartet. Eine wichtige Indikation ist in diesem Zusammenhang laut Graham die Onkologie. Roche sei hier etwa beim Brust- oder auch Lungenkrebs mit seinen verschiedenen Medikamenten gut aufgestellt, um auch in Zukunft noch weiter wachsen zu können.

Ein weiterer Schwerpunkt seien aber auch die Neurowissenschaften. Hier hob die Strategin unter anderem das erst kürzlich zugelassene SMA-Mittel Evrysdi hervor. Man habe in allen zugelassenen Patientengruppen ein starkes Interesse an dem Mittel erfahren. «Unserem ersten Patienten könnten wir das Mittel innerhalb von neun Tagen nach der Verschreibung zukommen lassen.»

Seltene Krankheiten wie die erblich bedingte spinale Muskelatrophie (SMA) spielen laut Graham auch in China eine immer wichtigere Rolle. So habe Roche in China in seiner Phase-II-Studie Firefish mit Evrysdi eine der grössten Patientenpopulationen gezählt.

Generell sei zu beobachten, dass die chinesischen Gesundheitsbehörden in den letzten Jahren speziell bei den Zulassungen klar schneller geworden seien. Mussten Unternehmen früher teilweise mehrere Jahre auf die Zulassung warten, seien es heute 9 bis 12 Monate. (awp/mc/pg)

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