Roche: Illumina-VR lehnt auch höheres Angebot ab

Roche: Illumina-VR lehnt auch höheres Angebot ab

Roche-VRP Franz Humer.

Basel – Der US-amerikanische Gentechnik-Spezialist Illumina wehrt sich weiter gegen eine Übernahme des Basler Pharmakonzerns Roche. Daran änderte auch das um rund 1 Mrd USD erhöhte Angebot auf insgesamt 6,7 Mrd nichts. Die Annahme der Offerte sei nicht im Interesse der Illumina-Aktionäre und daher abzulehnen, teilte das Führungsgremium des Unternehmens aus dem kalifornischen San Diego am späten Montagabend mit. Gleichzeitig warb es um Unterstützung bei der am 18. April anstehenden Aktionärsversammlung.

In einem Brief an Roche-Verwaltungsratspräsident Franz Humer schrieb Illumina-Chef Jay Flatley, sein Unternehmen werde von Roche weiterhin «drastisch unterbewertet». Das Übernahmeangebot sei «opportunistisch». Roche sei sich dessen bewusst, dass auch die verbesserte Offerte der wahren Stärke und den künftigen Wachstumsaussichten von Illumina nicht gerecht werde. Roche hatte die Ende Januar unterbreitete Offerte von 44,50 USD je Aktie vergangene Woche auf 51 USD nachgebessert. Aus Kreisen verlautete gleichzeitig, auch eine nochmalige Anhebung des Gebots sei denkbar, falls Roche das Unternehmen nach der Prüfung der Bücher als noch werthaltiger einstufe. Zuletzt hatten die Illumina-Aktien um 51 USD gependelt.

Roche enttäuscht
Der Basler Pharmariese Roche reagierte enttäuscht auf die erneute Abfuhr aus Kalifornien: Illumina tue sich damit keinen Gefallen, sagte Roche-Konzernchef Severin Schwan gemäss Mitteilung vom Dienstag. Der Illumina-Verwaltungsrat wie auch die Konzernleitung zeigten mit ihrem Verhalten, dass sie vor allem ihre eigenen Positionen erhalten wollten anstatt im Sinne der Aktionäre zu handeln, kritisierte Schwan.

Kampfwahl für VR
Roche gehe aber davon aus, dass die Illumina-Aktionäre den Wert der verbesserten Offerte erkennen und den von Roche für das Board nominierten Kandidaten ihre Stimmen geben würden, so Schwan weiter. Roche hat Kandidaten nominiert, bei deren Wahl der Basler Konzern die Mehrheit im Board von Illumina übernehmen würde. Strategisch steht der Zukauf für Roche nicht infrage. Der Konzern würde mit Illumina sein Diagnostikgeschäft ausbauen. Die Diagnostik ist bedeutsam für Medikamente, die speziell auf bestimmte Patientengruppen zugeschnitten sind – und auf die der Basler Arzneimittelhersteller stark setzt. (awp/mc/pg/upd/ps)

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