Roche mit positiven Studienresultaten zu Actemra

Roche-CEO Severin Schwan.

Basel – Das Roche-Medikament Actemra bewirkt eine stärkere Symptomverbesserung bei rheumatoider Arthritis (RA) als das Präparat Adalimumab. Dies geht aus den vorläufigen Resultaten der ADACTA-Studie hervor, die Roche am Freitag bekannt gab. Demnach hätten Patienten unter einer Monotherapie mit Actemra (Tocilizumab) gegenüber einer Monotherapie mit Humira (Hersteller: Abbott Laboratories) nach 24 Wochen eine signifikant grössere Reduktion der Krankheitsaktivität gezeigt.

Da das Präparat eine überlegene Wirksamkeit gezeigt habe, wurde der primäre Endpunkt der Studie erreicht. Actemra habe auch bei den sekundären Endpunkten besser als die Erstlinienbehandlung abgeschnitten. Humira zählt seit Ende der 90er Jahre zu den Standardtherapien von rheumatischen Erkrankungen. Actemra ist als biologische Zweitlinienbehandlung zugelassen. Actemra wurde von der EU bereits im Januar 2009 zur Behandlung von RA zugelassen. Im Januar 2010 wurde das Medikament unter der Bezeichnung Actemra auch in den USA zugelassen. Zudem ist das Medikament in weiteren 90 Ländern, darunter Indien, Brasilien, Australien oder der Schweiz anerkannt.

«Grossartige Nachricht»
Der Studienerfolg ist nach Ansicht des Vontobel-Analysten Andrew Weiss eine «grossartige» Nachricht für Roche und dessen Actemra-Geschäft. Denn seine grösste Sorge habe bisher dem Nebenwirkungsprofil von Actemra gegolten. Die Studiendetails würden wahrscheinlich auf der EULAR-Konferenz am 12. Juni veröffentlicht. Der Analyst rechnet mit einem Spitzenumsatz des Medikaments in der Höhe von 1,9 Mrd CHF, nach Veröffentlichung der Einzelheiten werde er seine Schätzungen möglicherweise um eine weitere Milliarde anheben. Auch die Zürcher Kantonalbank (ZKB) ist positiv gestimmt: «Wir erachten diese Studie als sichere Grundlage für ein weiteres kontinuierliches Wachstum von Actemra», heisst es am Freitagmorgen in einem Kurzkommentar.

Aktie im Minus
Die Titel von Roche vermögen keinen Profit aus der Nachricht zu ziehen. Die «Bons» notieren um 09.25 Uhr 0,2% tiefer auf 156,70 CHF, während der am SMI gemessene Gesamtmarkt um 0,18% anzieht. Marktteilnehmern zufolge leiden die Papiere derzeit unter den Unsicherheiten im Zusammenhang mit der geplanten Illumina-Übernahme, wo eine Kaufpreiserhöhung im Raum steht. Zudem sei aktuell eine Rotation weg von den defensiven Werten zu eher zyklischeren Papieren hin im Gange. (awp/mc/ps)

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