Salärrunde 2015 von Aufgabe Euro-Mindestgrenze nicht betroffen

Salärrunde 2015 von Aufgabe Euro-Mindestgrenze nicht betroffen

Towers Watson: Für 2016 zeichnen sich bei Löhnen weitreichende Konsequenzen ab.

Zürich – Der Entscheid der Schweizer Nationalbank, die Euro-Mindestgrenze aufzugeben, hallt in der Schweizer Wirtschaft immer noch nach. Nicht davon betroffen zu sein scheinen die diesjährigen Löhne für in der Schweiz ansässige Arbeitnehmer. In einer Umfrage von Towers Watson Schweiz gaben 84% der Unternehmen an, dass die Beschlüsse deren Salärbudgets nicht tangiert haben. Anders könnte es ab 2016 aussehen.

Mit Blick auf die Lohnrunde 2015 scheinen sich die in der Schweiz ansässigen, international tätigen Unternehmen unbeeindruckt vom Entscheid der Schweizer Nationalbank (SNB) zu zeigen. So passten gemäss einer Umfrage von Towers Watson Schweiz in 46 Unternehmen lediglich 16% die Ende 2014 festgelegten Salärbudgets für die in der Schweiz ansässigen Mitarbeitenden nach unten an. 84% liessen diese unverändert. Etwas anders sieht die Gesamtsituation aus, wenn die im Ausland tätigen Mitarbeitenden mitberücksichtigt werden. Knapp ein Drittel der Befragten reduzierten die im Vorjahr festgelegten Erhöhungen der Salärbudgets von 1.47 auf 1.21%. Die nun vorgenommene Anpassung wurde von vielen bereits vor der Aufgabe der Euro-Mindestgrenze festgelegt, da sich unter anderem ein deflationäres Konsumpreisumfeld abzeichnete. Nur sechs Unternehmen begründeten die Änderungen mit den sich verdüsternden wirtschaftlichen Aussichten.

Zukünftige Anpassungen vorstellbar
Anders sieht die Situation für in der Schweiz ansässige Arbeitnehmer für das nächste Jahr aus. Sollte der Schweizer Franken so stark bleiben, könnte es zu einschneidenden Massnahmen kommen. So können sich 70% der befragten HR-Manager vorstellen, dass Unternehmensteile ins Ausland verlegt werden. 13% sprechen sogar von der ganzen Firma. Ebenfalls zur Diskussion stehen bei gut der Hälfte der Befragten Einstellungsstopps oder Sparmassnahmen bei HR-Projekten. Daneben werden die Verlängerung der Arbeitszeit, Kurzarbeit oder eine Nullrunde bei Löhnen für 2016 in Betracht gezogen.

Für Grenzgänger scheint sich vorerst nichts zu verändern. Von den 46 befragten Unternehmen beschäftigen 30 Unternehmen Arbeitnehmer, die zwischen dem Land, in dem sie leben und dem Land, in dem sie arbeiten, pendeln. Zurzeit evaluieren aber nur 3% dieser Unternehmen die Frage, ob diese Mitarbeitenden zukünftig in Euro bezahlt werden sollen. Allerdings sind 23% diesbezüglich noch unentschieden.

Mittel- bis langfristige Sicht entscheidend
Dass es in der laufenden Lohnrunde kaum zu Sofortmassnahmen gekommen ist, liegt auch daran, dass die Unternehmen im Prozess bereits sehr weit fortgeschritten sind. Die Aussagen der HR-Manager zeigen aber, dass sich je nach Entwicklung für 2016 Massnahmen abzeichnen, die den Wirtschaftsstandort Schweiz signifikant beeinflussen könnten. „Unternehmen tun gut daran, sich aktiv mit ihren Personalstrategien auseinanderzusetzen, wollen sie im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte bestehen können. Auch wenn sich die Situation kurzfristig nicht als so dramatisch dargestellt hat, so gehen wir mittel- bis langfristig von grossen Herausforderungen für den Standort Schweiz aus“, fasst Hans Münch, Leiter des Beratungsbereiches Talent & Rewards bei Towers Watson Schweiz, zusammen. (Towers Watson/mc/ps)

Über die Umfrage
Towers Watson Schweiz befragte HR-Manager in 46 in der Schweiz ansässigen, international tätigen Unternehmen aus allen Sektoren. Zusammen beschäftigen diese Unternehmen über 90‘000 Mitarbeitende in der Schweiz und über eine Million Mitarbeitende im Ausland; im Durchschnitt 2000 Personen im Inland und 26‘000 im Ausland.

Über Towers Watson
Towers Watson, eine der führenden Unternehmensberatungen weltweit, unterstützt Kunden und deren Unternehmenserfolg durch ein effektives HR-, Finanz- und Risikomanagement. Mit rund 14‘000 Mitarbeitern weltweit entwickelt das Unternehmen Lösungen in den Bereichen berufliche Altersvorsorge und Nebenleistungen, Personal- und Vergütungsmanagement sowie Risiko- und Finanzmanagement, einschliesslich der Beratung von Versicherungs- und Rückversicherungsunternehmen. In der Schweiz ist Towers Watson mit Büros in Zürich und Lausanne vertreten.

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