Sanitas, Groupe Mutuel und Helsana gründen Allianz ASK

Zürich – Die drei Krankenversicherer Sanitas, Groupe Mutuel und Helsana haben die Allianz Schweizer Krankenversicherer (ASK) «für ein qualitativ hochstehendes, effizientes Gesundheitswesen» gegründet. Der Dachverband santésuisse sieht die Allianz nicht als Konkurrentin.

Präsidiert wird sie vom Berner Gesundheitsexperten Heinz Locher. Einsetzen will sich die Allianz für Qualität und Effizienz im Gesundheitswesen durch einen massvoll regulierten Wettbewerb, wie sie am Freitag mitteilte. Ihre genauen Positionen will die ASK erst Anfang 2012 bekanntgeben.

«Interessen der Versicherten nicht mehr gewährleistet»
Die drei Gründungsmitglieder hätten in den letzten Jahren mit Besorgnis die zunehmende Regulierung und die damit verbundenen Fehlanreize im Gesundheitswesen verfolgt. Nach Meinung von Sanitas, Groupe Mutuel und Helsana sind die Interessen ihrer Versicherten durch die jüngste Entwicklung im Gesundheitswesen nicht mehr gewährleistet. Es gehe zwar nicht ohne Regulierungen. Diese müssten aber als stabile Rahmenbedingungen daherkommen, heisst es in der Mitteilung. Fehlanreize müssten vermieden und Innovationen gefördert werden. Die ASK werde sich deshalb dafür einsetzen, dass Regulierungen für alle Akteure im Gesundheitswesen zurückhaltend und berechenbar seien.

Santésuisse sieht sich nicht konkurrenziert
Nach Ansicht der ASK sollen alle Akteure ihre Produkte, Leistungen und Geschäftsmodelle möglichst frei gestalten und sich damit im Wettbewerb bewähren können. Nur so sei eine Qualitätssteigerung im Gesundheitswesen bei gleichzeitiger Kostenkontrolle zu erreichen. In den nächsten Monaten werde die Allianz organisatorisch und personell aufgebaut, schreibt die ASK. Anfang 2012 will sie dann mit einer schlanken Struktur operativ tätig werden. Santésuisse, der Branchenverband der Krankenversicherer, sieht sich durch die neue Allianz nicht konkurrenziert, wie er in einer Mitteilung schreibt. Die ASK verfolge politische Ziele. Die Diskussion über die Ausgestaltung eines massvoll regulierten Wettbewerbs werde auch weiterhin im Branchenverband geführt werden.

Helsana und die Groupe Mutuel bleiben bei santésuisse
Bereits im Juni hatte Sanitas den Austritt aus dem Dachverband santésuisse per Ende Jahr angekündigt. Der Krankenversicherer begründete den Schritt damit, dass er sich in wichtigen Fragen durch santésuisse nicht mehr vertreten fühle. Im Gesundheitswesen werde oft versucht, bestehende Probleme durch eine höhere Regelungsdichte zu lösen statt durch mehr Wettbewerb. Die Sanitas sei mit ihrer Haltung innerhalb der santésuisse in letzter Zeit öfter in eine Minderheitsposition geraten. Wie santésuisse schreibt, wollen Helsana und die Groupe Mutuel im Branchenverband bleiben. Die beiden Krankenversicherer hätten gegenüber der Verbandsspitze betont, dass sie sich nicht aus dem Branchenverband verabschieden und dessen Leistungsangebot weiter nutzen wollen. (awp/mc/ps)

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