SBB: Gotthard-Bahnlinie wieder offen

SBB: Gotthard-Bahnlinie wieder offen
Güterzug von SBB Cargo an der Gotthard-Südrampe.

Güterkomposition von SBB Cargo an der Gotthard-Südrampe.

Gurtnellen UR – Rund vier Wochen nach dem Felssturz in Gurtnellen UR rollen im Verlaufe des Montagnachmittages wieder die ersten Güterzüge über den bisher gesperrten Streckenabschnitt Erstfeld-Göschenen der Gotthard-Bahnlinie. Der fahrplanmässige Personenverkehr kann am Dienstagmorgen aufgenommen werden. Der finanzielle Schaden betrage zwischen 10 und 20 Mio CHF, sagte SBB-Sprecher Reto Kormann gegenüber Schweizer Radio DRS.

Die Instandstellungsarbeiten der Gleise wurde in den frühen Morgenstunden abgeschlossen. Im Verlauf des Tages finden Testfahrten statt, damit die doppelspurige Strecke gegen Abend für den Güterverkehr wieder vollumfänglich zur Verfügung steht.

Grosse logistische Herausforderung
Der Unterbruch der Gotthardlinie stellte die Bahnunternehmen SBB und BLS vor grosse logistische Herausforderungen, wie die Vertreter der SBB am Montag vor den Medien in Gurtnellen mitteilten. Die täglich rund 120 Güterzüge mussten weiträumig umgeleitet werden. Die Kapazitäten am Simplon konnten von normalerweise 90 auf über 100 Güterzugtrassen pro Tag gesteigert werden. Spitzentag war der 12. Juni als 113 Güterzüge durch den Simplon fuhren. Die Rangierbahnhöfe in Basel und Domodossola dienten als Warteräume für den Güter-Transitverkehr.

Auch Personenverkehr gut bewältigt
Auch über die Abwicklung des Personenverkehrs zogen SBB-Vertreter eine positive Bilanz. Das Bahnersatzbuskonzept mit täglich 20 bis 25 Extrabussen zwischen Flüelen und Göschenen habe gut funktioniert. Rund zwei Dutzend Kundenbetreuer lenkten die Bahnreisenden auf den Umsteigebahnhöfen. Trotz des Unterbruchs und längerer Reisezeiten reisten nebst den täglich rund 10’000 Kunden auch über 1’000 Gruppen mit über 25’000 Teilnehmern in den Süden. Umbuchungen gab es kaum.

Am 5. Juni waren in Gurtnellen UR 2’000 bis 3’000 Kubikmeter Gestein auf die Geleise der Gotthard-Bahn gestürzt. Dabei wurden drei Personen verschüttet, die im Gebiet mit Felssicherungsarbeiten beschäftigt waren. Eine Person konnte nur noch tot geborgen werden. (awp/mc/ps)

 

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