Schaffner wegen Restrukturierungskosten mit Reinverlust

Schaffner wegen Restrukturierungskosten mit Reinverlust
Alexander Hagemann wird neuer CEO bei Cicor. (Foto: Schaffner)

Schaffner-CEO Alexander Hagemann.

Luterbach – Der Komponentenhersteller Schaffner hat im ersten Halbjahr 2015/16 (per 31.03.) einen deutlichen Rückgang des Umsatzes verzeichnet. Das im März im Zusammenhang mit der schwachen Verfassung der Märkte angekündigte beschleunigte Kostensenkungsprogramm hat das Ergebnis wie angekündigt in den negativen Bereich gezogen. Für das zweite Semester erwartet das Unternehmen indes eine sequentielle Verbesserung.

Der Umsatz reduzierte sich um knapp 10% auf 92,6 Mio CHF, entsprechend einem Minus von 9,2% in Lokalwährungen. Der Auftragseingang ging gleichzeitig um 7,1% auf 94,2 Mio CHF zurück. Das Umsatzminus sei hauptsächlich auf den Rückgang in der Division Power Magnetics zurückzuführen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Das Marktumfeld in den Kernmärkten sei auch im Berichtszeitrum mit Ausnahme des Sektors Automotive äusserst schwierig geblieben.

Im März sah sich das Unternehmen aufgrund des konjunkturellen Gegenwinds zur Einleitung von Massnahmen gezwungen, deren Kosten das Ergebnis im ersten Semester in den roten Bereich drücken würden, wie es damals hiess. In der heutigen Mitteilung bestätigt Schaffner, dass sich die Restrukturierungskosten im Gesamtjahr 2015/16 auf rund 4 Mio CHF belaufen werden. Davon fielen im ersten Semester allerdings lediglich 0,7 Mio CHF an. Das operative Ergebnis auf Stufe EBITA vor akquisitionsbedingten Amortisationen und Restrukturierungsaufwendungen hat sich auf 2,2 Mio CHF mehr als halbiert. Die Marge bildete sich dabei auf 2,3% von 4,7% zurück. Das Reinergebnis fiel mit -0,3 Mio CHF in den negativen Bereich, dies nach einem Gewinn von 1,9 Mio im Vorjahr.

Division Power Magnetics mit Verlust
Das angekündigte Kostensenkungsprogramm beinhaltet die Zusammenlegung zweier Werke in den USA, Produktionsverlagerungen sowie eine Reduktion der Materialkosten. Die Fixkostenstrukturen werden durch den Abbau von 5% der Stellen reduziert. Schaffner will dabei die Kosten um insgesamt 6 Mio CHF jährlich senken, wovon der grösste Teil ab dem Geschäftsjahr 2016/17 wirksam werden soll.

Ausgenommen von den Massnahmen sei die Division Automotive, welche sich «höchst erfreulich entwickelt und ihre Mittelfristziele bereits heute übertrifft», bestätigt Schaffner eine Aussage vom März. Für diese Division werden indes seit einiger Zeit verschiedene strategische Varianten geprüft. Der Umsatz der Division reduzierte sich im ersten Semester um 2,7% auf 22,0 Mio CHF, wogegen das operative Ergebnis dank einer verbesserten Effizienz und einer guten Auslastung auf 4,7 Mio CHF deutlich verbessert wurde, die entsprechende operative Marge steht bei über 21%.

Die Division EMC (Elektromagnetische Verträglichkeit) verzeichnete einen Rückgang des Umsatzes um 3% auf 45,4 Mio sowie des operativen Ergebnisses um 14% auf 3,1 Mio. Das Ergebnis sei von einem hohen Aufwand für den Ausbau des Power Quality-Geschäfts geprägt gewesen, vor allem für die Entwicklung der nächsten Gerätegeneration der ECOsine Oberwellenfilter.

Der Umsatz in der Division Power Magnetics brach um 24% auf 25,2 Mio CHF ein, vor allem wegen der schwachen Nachfrage aus der Antriebstechnik, der Fotovoltaik und der Bahntechnik. Das Segmentergebnis fiel auf -3,0 Mio von +1,8 Mio CHF zurück. Dieser Verlust ist vor allem der niedrigen Auslastung der Werke in Europa und Nordamerika geschuldet. Die positive Entwicklung des Auftragseingang deute indes darauf hin, dass die Talsohle erreicht sei.

Verbesserung im zweiten Semester erwartet
Für das zweite Semester erwartet das Unternehmen aufgrund erster Erfolge im Zusammenhang mit den Kostensenkungsmassnahmen eine Verbesserung der EBITA-Marge gegenüber dem ersten Halbjahr. Auch die Umsätze dürften aufgrund des positiven Auftragseingangs sequentiell anziehen. Wegen des Aufwands für das Kostensenkungsprogramm werden im Gesamtjahr 2015/16 jedoch EBITA und Reinergebnis deutlich unter dem Vorjahr ausfallen, heisst es. Insgesamt blieben die wirtschaftlichen Aussichten in den Kernmärkten unsicher.

Schaffner bestätigte weiter das Ziel, innert 24 Monate das in der Strategie 2020 definierte EBITA-Margenziel von 8% zu erreichen.

An der Börse geben die Schaffner-Aktien in einem freundlichen Gesamtmarkt bis am Nachmittag leicht nach. (awp/mc/upd/ps)

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