Schweiter erzielt 2023 klar weniger Umsatz und senkt Dividende
Steinhausen – Der Verbundwerkstoffspezialist Schweiter hat im Geschäftsjahr 2023 den konjunkturellen Gegenwind gespürt. So sank der Umsatz klar, während der operative Gewinn dank Sparmassnahmen gesteigert wurde. Die Dividende wird dennoch gesenkt.
Der Umsatz reduzierte sich um 11 Prozent auf 1,07 Milliarden Franken recht deutlich, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Ohne den negativen Währungseinfluss hat indes ein bescheideneres organisches Minus von 7 Prozent resultiert.
Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) stieg hingegen dank der operativen Massnahmen um 5 Prozent auf 89,7 Millionen Franken, so dass die entsprechende Marge auf 8,4 Prozent um 1,3 Prozentpunkte verbessert werden konnte. Im Vorjahr wurde der operative Gewinn noch von Einmalkosten für die eingeleiteten strukturellen Kostensenkungsmassnahmen belastet, was nun weggefallen ist.
Dividende wird gesenkt
Der Reingewinn wiederum ging wegen des negativen Einflusses des Schweizer Frankens auf das Finanzergebnis um 5 Prozent auf 27,6 Millionen Franken zurück. Die Dividende soll denn auch um 5 auf 15 Franken je Aktie gesenkt werden. Die Erwartungen der Finanzgemeinde gemäss dem AWP-Konsens wurden mit dem Gewinn in etwa getroffen, während der Umsatz leicht dahinter zurückblieb.
Es sei gelungen, trotz dem wirtschaftlich anspruchsvollen Marktumfeld aus dem enttäuschenden zweiten Semester 2022 gestärkt hervorzutreten, heisst es zum Geschäftsjahr 2023. Der Turnaround im ersten Semester 2023 sei erfolgreich verlaufen.
Der Geschäftsbereich Display habe in Europa unter der mässigen Konsumentenstimmung gelitten, insbesondere im Ladenbau. Die Volumen in Nordamerika hätten sich hingegen normalisiert. «Gutes Wachstum» habe es mit nachhaltigen und innovativen Produkten gegeben.
Im Geschäftsbereich Architektur entwickelte sich ebenfalls Amerika stärker als Europa, wo die Baunachfrage unter den hohen Zinsen und dem starken Wettbewerb litt. Asien ist im Nachgang zu Covid gewachsen.
Der Geschäftsbereich Kernmaterialien verlief volatil und insgesamt mit einem leichten Wachstum, wogegen das Transport- und Industriegeschäft wegen der schwachen Nachfrage weniger umsetzte.
Neues Effizienzprogramm
Um die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu verbessern, lanciert Schweiter ein Perfomance-Programm unter dem Namen «Accelerate». Das Programm umfasst sowohl Effizienz- als auch Innovationsmassnahmen und wird im Geschäftsjahr 2024 das Ergebnis mit einmaligen Kosten von bis zu 20 Millionen Franken belasten. Ab 2025 soll es dann jährliche Einsparungen von 10 Millionen bringen.
Zum Ausblick hiess es, dass die Bereiche Display und Architektur in Europa weiterhin durch die verhaltene Investitions- und Konsumentenstimmung beeinflusst werden dürften, wohingegen das Amerika Geschäft weiterhin erfreulich verlaufen sollte. Bei Kernmaterialien rechnet Schweiter zu Jahresbeginn mit tieferen Umsätzen aufgrund der Preisintensität und der Verzögerung des nächsten Windwachstumszyklus. Ab dem zweiten Semester wird indes eine Erholung erwartet.
Der Fokus 2024 liege klar auf einer weiteren Verbesserung der Marge sowie auf der Generierung von Cashflow. Man sei «gut gerüstet, um von einem wirtschaftlichen Aufschwung zu profitieren», hiess es zudem. (awp/mc/ps)