Schweiter 2011: Umsatz- und Ergebnisrückgang

Schweiter 2011: Umsatz- und Ergebnisrückgang

Schweiter-CEO Heinz Baumgartner.

Horgen – Der Maschinenbauer Schweiter Technologies hat im Geschäftsjahr 2011 einen Rückgang bei Umsatz und Auftragseingang hinnehmen müssen. Auch der Betriebsgewinn und das Nettoergebnis verzeichneten ein Minus, das jedoch durch positive Effekte bei 3A Composites deutlich abgemildert wurde. Das Unternehmen hebt trotzdem die Dividendenzahlung an und gibt zusätzlich Gratisaktien aus.

Der Umsatzrückgang betrug 16% auf 785,6 Mio CHF (währungsbereinigt -6%). Der Auftragseingang sank derweil um 15% auf 857,7 Mio CHF, wie das in der Textil- und Halbleiterindustrie tätige Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der operative Gewinn auf Stufe EBIT ging um 12% auf 59,7 Mio CHF und der Reingewinn um 4% auf 47,5 Mio CHF zurück. Reorganisationen und ein Wechsel der Pensionskasse hätten bei der Division 3A Composites EBIT und EBITDA um rund 27 Mio CHF und den Reingewinn um 22 Mio CHF verbessert. Die Kosten der Anpassungen hätten 5 Mio CHF ausgemacht, schreibt das Unternehmen weiter. In diesem Bereich wurde trotz eines um 13% niedrigeren Umsatzes ein Plus beim EBIT um 34% auf 47,9 Mio CHF verzeichnet.

Dividende von 12 CHF plus Gratisaktien
Mit den ausgewiesenen Zahlen wurden die Erwartungen der Analysten (AWP-Konsens) beim EBIT und Reingewinn übertroffen. Diese hatten im Durchschnitt mit einen Umsatz von 831,4 Mio, einen EBIT von 52,4 Mio und einen Reingewinn von 32,2 Mio CHF gerechnet. Der Generalversammlung wird die Auszahlung einer Dividende in Höhe von 12 CHF (VJ 10 CHF) je Inhaberaktie vorgeschlagen, die verrechnungssteuerfrei aus den Reserven aus Kapitaleinlagen erfolgt. Zusätzlich wird die Ausgabe von Gratisaktien aus Kapitaleinlagereserven im Ausschüttungsverhältnis von 18:1 beantragt. Für 2013 avisiert Schweiter laut Mitteiluing eine Ausschüttung in ähnlicher Grössenordnung, sofern die liquiden Mittel nicht für grössere Akquisitionen benötigt werden.

Bereiche
SSM Textilmaschinen litt den Angaben zufolge unter der Abkühlung in den beiden Hauptmärkten China und Indien, erzielte aber insgesamt ein «ansprechendes Resultat». Der Bereich litt zudem unter steigenden Baumwollpreisen und einer erschwerten Projektfinanzierung in China. Bei der Verarbeitung von Chemiefasern stieg dagegen die Nachfrage. Dieses Geschäftsfeld wurde mit der Übernahme von Giudici verstärkt. Die an der ITMA in Barcelona vorgestellten und in den Markt eingeführten Produktinnovationen würden die Technologieführerschaft des Unternehmens unterstreichen, schreibt Schweiter.

Ismeca Semiconductor sei von einer deutlichen Abschwächung in der Halbleiterindustrie betroffen gewesen, habe aber im zweiten Semester trotzdem ein positives Resultat erzielt. Der Umsatzrückgang betrug fast ein Drittel und der EBIT sank auf 5,2 Mio von 19,8 Mio CHF im Vorjahr. Das gute Umsatzwachstum im LED Bereich und der Ausbau des Ersatzteil- und Verbrauchsmaterialgeschäftes habe die Zyklen in der Halbleiter-Industrie etwas geglättet, schreibt Schweiter. Der HB-LED-Markt werde auch in Zukunft ein beträchtliches Wachstum aufweisen.

3A Composites verzeichnete «gute Resultate» in den Bereichen Architektur und Display, während das Ergebnis des Kernmaterialgeschäftes in der zweiten Jahreshälfte durch die starke Abkühlung des Windenergiemarktes in China negativ beeinflusst worden sei. Das Segment Kernmaterialien der Division habe unter der verschärften Wettbewerbssituation gelitten. Das Geschäft im Segment Architektur entwickelte sich in Europa insgesamt sehr erfreulich. Osteuropa habe hohen Nachholbedarf gezeigt und die USA hätten sich leicht erholt, so die Bewertung des Unternehmens. Der Bereich Display lief in den relevanten Märkten synchron mit der Wirtschaftslage.

Ausblick
Alle Divisionen hätten das neue Jahr in etwa auf Höhe des Vorjahres begonnen, schreibt das Unternehmen in der Medienmitteilung. Bei SSM Textilmaschinen sowie Ismeca Semiconductor wird eine Belebung des Geschäftes in der zweiten Jahreshälfte erwartet. Restrukturierungen bei 3A Composites hätten zu deutlich verschlankten Strukturen und einer reduzierten Kostenbasis geführt. Die Integration der Composites Aktivitäten sei damit erfolgreich abgeschlossen worden. Ab 2012 werden diese Kosteneinsparungen voll zum Tragen kommen, so Schweiter.

Eine Belebung des chinesischen Windenergiemarktes erwarte Schweiter frühestens in der zweiten Jahreshälfte. Der Geschäftsverlauf in den USA korreliere eng mit der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung. (awp/mc/upd/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert