35% der Bevölkerung ab 15 Jahren mit Migrations-Hintergrund

35% der Bevölkerung ab 15 Jahren mit Migrations-Hintergrund

Bern – In der Schweiz haben 35% der Bevölkerung ab 15 Jahren einen Migrationshintergrund. Was sind die Unterschiede bezüglich Armut und bestimmten demografischen Verhaltensweisen zwischen dieser Bevölkerungsgruppe und jener ohne Migrationshintergrund? Welche Unterschiede bestehen zwischen der ersten und zweiten Generation? Das Integrationsindikatorensystem liefert Daten für diese spezifischen Bevölkerungsgruppen und gibt Antworten auf solche Fragen.

Neue Ergebnisse zeigen im Jahr 2012 einen Unterschied in den Armutsquoten der im Ausland geborenen Personen und der in der Schweiz Geborenen (10,1% gegenüber 6,9%). Die gleiche Feststellung kann für die Armutsquoten der Erwerbstätigen gemacht werden (5,2% im Vergleich zu 2,8%).

Mütter mit Migrationshintergrund arbeiten zweimal häufiger Vollzeit als jene ohne Migrationshintergrund
Im Bereich der Organisation des Familienlebens ist nach wie vor die gleiche ungleichmässige Verteilung der Haus- und Familienarbeit und der Erwerbsarbeit zwischen Männern und Frauen zu beobachten – unabhängig von deren Migrationsstatus. Bei den alleinerziehenden Müttern mit einem jüngsten Kind im Alter von 0-6 Jahren investieren Mütter mit Migrationshintergrund mehr Zeit in die Erwerbsarbeit (24 Stunden pro Woche) und weniger Zeit in die Haus- und Familienarbeit (44 Stunden) als Mütter in der gleichen Familiensituation ohne Migrationshintergrund (mit 13 Stunden für die Erwerbs- und 62 Stunden für die Haus- und Familienarbeit). Mütter mit Migrationshintergrund arbeiten zweimal häufiger Vollzeit als jene ohne Migrationshintergrund (24,3% gegenüber 12,3%). Letztere arbeiten mehrheitlich Teilzeit (71,0%); dieser Anteil beläuft sich bei den Müttern mit Migrationshintergrund auf 51,5%.

Die Rate der Schwangerschaftsabbrüche ist bei den Ausländerinnen doppelt so hoch wie bei den Schweizerinnen (9,6‰ gegenüber 4,2‰ im Jahr 2013). Der grösste relative Unterschied besteht bei den 25- bis 29-Jährigen: Die Rate der Ausländerinnen ist 2,5-mal höher als jene der Schweizerinnen (13,0‰ bzw. 5,3‰). 36,1% der 28‘700 im Jahr 2013 erfolgten Eheschliessungen waren gemischt-national, d.h. sie wurden zwischen einer Person schweizerischer und einer Person ausländischer Nationalität geschlossen. Solche Heiraten sind ein Indikator für die Angleichung an die Aufnahmegesellschaft – und weniger für die Integration – und ebenfalls für kulturelle Akzeptanz und gesellschaftliche Offenheit gegenüber Zugewanderten. (Bundesamt für Statistik/mc/hfu)

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