Die Schweiz ist das wettbewerbsfähigste Land der Welt

Lausanne – Die Schweiz ist laut einer Studie bei der Wettbewerbsfähigkeit neu an der Weltspitze. Sie verdrängte im neusten World Competitiveness Ranking des Lausanner Wirtschaftsinstituts IMD Singapur und Hongkong auf die Plätze zwei und drei.
Die Eidgenossenschaft liegt bei der Konkurrenzfähigkeit der Unternehmen sowie bei der makroökonomischen Wettbewerbsfähigkeit zwar «nur» auf den Rängen 6 respektive 13, doch bei Infrastruktur und politischem Umfeld belegt sie jeweils den ersten Platz, wie IMD am Dienstag mitteilte. Das Ranking vergleicht jährlich die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und institutionelle Stärke von 67 Volkswirtschaften. Die Schweiz belegte im Vorjahr den zweiten Platz.
Politisch stabil
Ausschlaggebend für die Spitzenplatzierung der Schweiz waren heuer laut IMD stabile politische Strukturen, effiziente Regierungsführung und eine erstklassige Infrastruktur. Diese Faktoren seien in einer geopolitisch fragmentierten Welt zunehmend entscheidend. Solche Länder könnten externe Schocks besser abfedern und blieben langfristig attraktiv für Investitionen.
Das Ranking basiert auf der Auswertung von 170 international vergleichbaren Indikatoren sowie einer Befragung von mehr als 6000 Führungskräften weltweit. Besonders negativ beurteilt wurden in diesem Jahr Polarisierung und innenpolitische Instabilität.
USA und Türkei rutschen ab
Entsprechend verloren etwa die USA in den vergangenen zwei Jahren vier Plätze und stehen nun auf Rang 13. Die Türkei rutschte gar um 15 Plätze auf Rang 66 ab.
Positiv wirkt sich laut IMD eine starke Währung aus. Dies widerspreche der verbreiteten Meinung, wonach eine starke Währung wirtschaftlich schade. Dabei sei das Gegenteil der Fall, sie signalisiere Stärke, hiess es.
Neben der Schweiz profitierten auch weitere Staaten von klaren politischen Strukturen und strategischen Weichenstellungen: Katar stieg erstmals in die Top 10 auf – unter anderem wegen Arbeitsmarktreformen und einer soliden Finanzinfrastruktur.
Asiatische Staaten besser
Auch mehrere asiatische Staaten wie Taiwan, Malaysia und die Philippinen verbesserten sich, angetrieben durch gezielte Investitionen in Digitalisierung und Zukunftstechnologien.
Weniger positiv verlief die Entwicklung in Irland und den Niederlanden. Beide Länder verloren an Wettbewerbsfähigkeit, was IMD mit sinkender Produktivität und rückläufigen Investitionen erklärt.
Deutschland konnte sich nach einem schwachen Vorjahr leicht verbessern, liegt mit Rang 19 aber weiterhin nur im oberen Mittelfeld.
Der Bericht hebt hervor, dass klassische Standortvorteile wie makroökonomische Stabilität und unternehmensfreundliche Rahmenbedingungen heute nicht mehr ausreichen. Gefragt seien digitale Kompetenzen, ein aktives Management des ökologischen Wandels und Strategien zur Stärkung der Widerstandskraft gegenüber globalen Krisen. (awp/mc/pg)