Schweizer Aussenhandel erzielt im Dezember Überschuss von 2,6 Mrd CHF

Schweizer Aussenhandel erzielt im Dezember Überschuss von 2,6 Mrd CHF

Bern – Der Schweizer Aussenhandel hat im Dezember 2017 nochmals kräftig zugelegt, vor allem auf arbeitstagbereinigter Basis. Entsprechend ergab sich sowohl für den Berichtsmonat wie auch für das Gesamtjahr 2017 erneut ein hoher Exportüberschuss.

Arbeitstagbereinigt wuchsen die Exporte im Dezember um 10,8% (real +4,6%) und die Importe um 13,5% (real: +11,1%). Während sich auf der Ausfuhrseite auch saisonbereinigt die Dynamik widerspiegelte, konnten die Importe nicht an die Ergebnisse des Vormonats anknüpfen, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Dienstag mitteilte. Die Handelsbilanz schloss mit einem (unbereinigten) Überschuss von 2,63 Mrd CHF.

Auch aufs Gesamtjahr 2017 gesehen, schaltete der schweizerische Aussenhandel einen Gang höher: Die Exporte (220,4 Mrd CHF) legten auf bereinigter Basis um 4,7% zu und erklommen einen neuen Rekord. Die Importe (185,6 Mrd) wuchsen um 6,9% und damit am kräftigsten seit 2010. Nebst der aufgehellten Konjunkturlage weltweit hätten in beiden Handelsrichtungen die Abschwächung des Schweizer Frankens beziehungsweise die Preisentwicklung eine massgebende Rolle gespielt, so die EZV. Mit einem Überschuss von 34,8 Mrd CHF schloss die Handelsbilanz rund 6% unter dem Rekordwert von 2016.

Mehr Exporte bei den meisten Sektoren
Zehn der elf Hauptgruppen wiesen im Gesamtjahr einen Anstieg der Ausfuhren aus. Einzig die Verkäufe von Papier und grafischen Erzeugnissen unterschritten das Vorjahresergebnis, womit sich deren langjähriger Negativtrend fortsetzte. Die grösste Sparte, Chemie-Pharma (+4,2% auf 98,5 Mrd), zeigte sich für 40% des Gesamtzuwachses verantwortlich. Das hohe Plus bei Textilien, Bekleidung und Schuhen sei weiterhin dem Phänomen der Rücksendungen zuzuschreiben (Bsp. Zalando), heisst es.

Um 13% legten die Ausfuhren von Metallen zu, womit sie das höchste Niveau seit 2008 ausweisen. Die Exporte von Maschinen und Elektronik weiteten sich um 3% aus, womit sie die Talsohle laut EZV durchschritten haben dürften. Gleichwohl blieb der Auslandumsatz 2017 noch 12 Mrd CHF unter dem Rekordergebnis im Jahr 2008. Nach rückläufigen Umsätzen in den beiden Vorjahren stiegen die Exporte von Uhren im 2017 (+3%) wieder.

Hohes Wachstum der Exporte nach China über die letzten Jahre
Die Schweizer Exportwirtschaft setzte laut der Statistik auf allen Kontinenten wertmässig mehr Güter ab. In den drei Hauptmärkten betrug das Plus zwischen 4 (Europa) und 7% (Nordamerika). Der Anstieg in Nordamerika rührte von den Mehrlieferungen um 7% in die USA her, wodurch die Exporte auf einen neuen Rekordstand (34 Mrd) kletterten. In Asien (+6% auf 48,1 Mrd) ragten Singapur (+25%), China (+16%) und Hongkong (+10%) heraus. Damit haben sich die Exporte mit China seit dem Jahr 2008 verdoppelt.

Hingegen verringerten sich die Lieferungen in den Mittleren Osten um 9%, insbesondere jene nach Saudi-Arabien. Überdurchschnittlich stiegen in Europa laut der EZV die Ausfuhren nach Belgien (+12%), Österreich (+11%) und Italien (+8%). Während die Exporte nach Deutschland um 4% zulegten, reduzierten sich jene nach Frankreich um 3% bzw. jene nach Grossbritannien um 1%. (awp/mc/ps)

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