Schweizer Aussenhandel im August mit starken Importen

Schweizer Aussenhandel im August mit starken Importen
(Bild: © Binkski - Fotolia.com)

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Bern – Der Schweizer Aussenhandel hat sich im August 2014 vor allem auf der Importseite stark entwickelt. Während die Exporte stagnierten, legten die Importe gleich um 5% zu. Allerdings hatte der Berichtsmonat einen Arbeitstag weniger als im Vorjahr, so dass sowohl Ausfuhren wie auch Einfuhren bereinigt um diesen Effekt deutlich anstiegen.

Wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Donnerstag mitteilte, wuchsen die Exporte nominal um 0,5% auf 14,9 Mrd CHF (real -3,4%), bereinigt um den erwähnten Arbeitstag ergibt sich nominal ein Plus von 5,5% bzw. real von 1,4%. Die Importe legten nominal um 4,7% auf 13,5 Mrd CHF zu (real +2,8%), wobei die bereinigten Plusziffern 10,0% bzw. 8,0% betragen. Der Exportüberschuss erreichte entsprechend 1,386 Mrd CHF und war damit um 532 Mio geringer als im August 2013.

Europa-Ausfuhren schwächeln
Die Entwicklung der Ausfuhren variierte stark nach Absatzmarkt: Ozeanien etwa punktete mit +22%, während die Nachfrage in Lateinamerika um 12% zurückging. Dieser Einbruch betraf vor allem Mexiko (-23%) und Brasilien (-11%), Argentinien legte dagegen um 41% zu. Nach Nordamerika (+13%) stiegen die Verkäufe trotz einem Minus von 13% mit Kanada, wobei die USA deutlich (+17%) zulegten.

Die Exporte nach Asien stiegen um 3%, wobei hier sowohl die beinahe verdoppelten Lieferungen nach Saudi-Arabien als auch die Steigerung mit China (+21%) und Japan (+6%) mit dem Rückgang nach Singapur (-23%), in die Vereinigten Arabischen Emirate (-11%) sowie nach Hongkong (-7%) kontrastierten. Eine Stagnation war bei den Exporten nach Afrika zu verzeichnen. Und die Verkäufe nach Europa schwächelten laut den EZV-Zahlen (-3%; EU: -2%) deutlich. Während die Ausfuhren nach Norwegen (-37%), Schweden (-21%), Italien (-14%) und Deutschland (-10%) zurückgingen, stiegen jene ins Vereinigte Königreich (+16%) und Frankreich (+21%); nach Irland (Pharma) vervierfachten sie sich sogar.

Bei den Branchen befanden sich sechs von zehn im Plus. Nach einem schwachen Ergebnis in der Referenzperiode expandierten Bijouterie und Juwelierwaren um 78%. Die Exporte von Textilien, Bekleidung und Schuhe legten um 7% zu, jene von Nahrungs- und Genussmitteln sowie der Chemisch-Pharmazeutischen Industrie um je 2%. Die Metallindustrie verlor 1%, wobei hier der Absatz von Eisen und Stahl (-5%) sank. Bei den Präzisionsinstrumenten war ein Minus von 5% zu verzeichnen, während die Kunststoffindustrie 7% und die Maschinen- und Elektronikindustrie 8% weniger exportierten. Schlusslicht war die Papier- und Graphische Industrie (-14%).

Uhrenexporte stagnieren im August
Die Schweizer Uhrenexporte haben im August stagniert, nachdem sie in den drei Vormonaten ansprechende Zuwächse verbucht hatten. Das Exportvolumen ging im August gegenüber dem Vorjahr nominal um 0,2% auf 1,49 Mrd CHF zurück, während real ein kleines Plus von 0,7% resultierte. Im Juli hatte die Uhrenindustrie einen Anstieg von nominal 2,2% bzw. real von 6,6% verzeichnet, im Juni lag das Plus bei 1,4% bzw. 4,6%.

In den ersten acht Monaten des Jahres belief sich der Zuwachs der Schweizer Uhrenexporte nominal auf 2,7% auf 14,1 Mrd CHF. Real wuchsen die Ausfuhren um 3,2%.

Mehr Importe aus Lateinamerika
Bei den Einfuhren entwickelten sich alle Erdteile ausser Ozeanien (-44%) positiv. Den höchsten Zuwachs verzeichnete Lateinamerika mit einem Drittel, hierbei schwang Mexiko (+77%) obenauf. Die Importe aus Afrika stiegen um 7%. In Europa (EU: +4%) trug Irland hauptsächlich zum 5%-Plus bei. Während die Zukäufe aus Spanien (+9%) und Frankreich (+2%) ebenso stiegen, lieferten sowohl Belgien (-29%), das Vereinigte Königreich (-10%) als auch Deutschland (-3%) weniger.

In Asien (+5%) nahmen die Einfuhren aus den Vereinigten Arabischen Emiraten um das Dreieinhalbfache zu, während China um 4% zulegte. Japan verlor dagegen 6% und Kasachstan (Erdöl) sogar 63%. Die Mehrlieferungen aus den USA (+5%) vermochten in Nordamerika (+0%) den hohen Rückgang von 45% mit Kanada auszugleichen.

Als einzige Untergruppe verzeichneten die Energieträger ein Minus (-8%). Um einen Viertel erhöhten sich dagegen die Bezüge von Arzneiwaren, was massgeblich zum 10%-Anstieg bei den Konsumgütern beitrug. Die Rohstoffe und Halbfabrikate wiesen ein Plus von 3% und die Investitionsgüter ein solches von 1% auf.

Saisonbereinigte Zahlen
Saisonbereinigt nahmen die Exporte im Berichtsmonat minimal zu (+0,6%) und real leicht ab (-0,7%). Dies ist den Angaben zufolge das vierte Plus innert fünf Monaten. Damit zeige der Trend weiterhin aufwärts. Die in den vergangenen Monaten registrierte unstete, stark gegensätzliche Entwicklung bei den Importen habe sich derweil auch im August fortgesetzt. (awp/mc/upd/ps)

 

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