Schweizer Instagram-Szene deutlich authentischer als der weltweite Durchschnitt

Schweizer Instagram-Szene deutlich authentischer als der weltweite Durchschnitt
(Photo by Jakob Owens on Unsplash)

Zürich – Influencer Marketing ist auch in der Schweiz im Trend, so dürfte das Marktvolumen hierzulande in diesem Jahr auf 35 Millionen Franken steigen. Zugleich werden Authentizität und Wirkung des Influencer Marketings häufig in Frage gestellt. Der Influencer Report des Datenanalysten HypeAuditor und der Kommunikationsagentur Farner gibt überraschende Einblicke in die Schweizer Instagram-Szene, welche deutlich authentischer ist als der weltweite Durchschnitt.

  • Die Schweiz, ein Land von vielen Nano- und wenigen Mega-Influencern: 47% der Schweizer Instagrammer haben bis 5’000 Follower und sind sogenannte Nano-Influencer. Macro- (100’000 bis 1 Million) und Mega-Influencer (über 1 Million) sind mit etwas mehr als 3% stark untervertreten.
  • Englisch – die Schweizer Landessprache auf Instagram: Auf 60% der Schweizer Instagram Accounts wird in Englisch kommuniziert. Die offiziellen Landessprachen sind mit 23% Deutsch, 8% Französisch und 2% Italienisch klar weniger präsent.
  • Die Schweiz lebt und liebt Engagement: Schweizer Instagrammer haben eine deutlich stärkere Bindung zu ihrem Publikum als der weltweite Durchschnitt, denn die Engagement-Rate (Anzahl Likes und Kommentare gemessen an der Grösse der Gefolgschaft) ist hierzulande durchs Band fast doppelt so hoch.
  • Der Engagement-Rate-Graben der Schweiz: Die deutschsprachigen Account weisen mit 6.3% eine deutlich höhere Engagement-Rate auf als die französischsprachigen (4.7%).
  • Auch in der Schweiz ist nicht alles echt: 66% der Schweizer Instagram Profile werden von realen Personen betrieben, der Rest von Bots. Dies ist im Vergleich zum weltweiten Durchschnitt von 54% jedoch ein guter Wert. 40% der hiesigen Instagrammer nutzen Methoden, um die Followerzahl und die Engagement-Rate künstlich zu erhöhen. Deshalb ist es für Unternehmen umso wichtiger, Influencer datenbasiert auszuwählen.

Den Schweizer Influencer Report haben die Kommunikationsagentur Farner und HypeAuditor, ein Start-Up, das mit künstlicher Intelligenz und Machine Learning Instagram Accounts auf deren Authentizität analysiert, gemeinsam verfasst. «Wir sammeln öffentlich zugängliche Daten und analysieren, woher die Follower eines Profils stammen, wem diese sonst folgen, ob ihre Anzahl nach einem Muster wächst und welche Art von Interaktionen stattfinden», erklärt Alexander Frolow, CEO von HypeAuditor. «Mithilfe eines Algorithmus können wir darauf basierend den Authentizitätswert jedes Accounts bestimmen.»

Die glaubwürdigsten Instagrammer: Komiker und Journalisten
Glaubwürdig heisst in diesem Zusammenhang, dass diese Influencer die besten Audience Quality Scores (AQS) erreicht haben. Das ist ein von HypeAuditor quantitativ berechnetes Mass für die Authentizität von Followern, Kommentaren, Likes und anderen Faktoren gemäss denen Influencer bewertet werden. Ein wichtiger Unterschied zwischen HypeAuditor und anderen Influencer Listen ist die Analyse einer viel grösseren Gruppe an Influencern. Während die meisten herkömmlichen Influencer Rankings «handkuratierte» Listen sind, die üblicherweise auf die Macro-Influnencer und damit lediglich auf die Spitze des Eisbergs fokussieren, nutzt HypeAuditor verschiedene Datenquellen, um damit annäherungsweise die gesamte Schweizer Instagram Community zu durchleuchten.

In die Top 10 der Instagram Influencer haben es mit @uni.gag, @secondmeme, @swissjokers, @schwiizchischte, @jonny_fischer und @dr.schwiz gleich sechs Komiker geschafft. @stramandino (Radio Energy Basel), @mona_vetsch (SRF), @nadia.goedhart (Radio Energy Zürich) und @michel_birri (SRF 3) vertreten derweil die Medien.

Die 50 authentischsten Schweizer Instagrammer

Datenbasiertes Influencer Marketing zahlt sich aus
«Insgesamt zeigt sich, dass es in der Schweiz zu verschiedenen Themen sehr authentische Influencer gibt. Fakt ist aber auch, dass viele Schweizer Accounts mit Fake Follower und Fake Engagement wirtschaften», erklärt Daniel Jörg, Partner und Head of Digital bei Farner Consulting. «Aus diesem Grund nutzen wir in unser Arbeit Tools wie HypeAuditor, um die Auswahl datenbasiert und somit wirkungsvoll zu treffen.» (mc/pg)

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