sda-Belegschaft verlangt während Schlichtung Sistierung des Stellenabbaus

sda-Belegschaft verlangt während Schlichtung Sistierung des Stellenabbaus
(Copyright: Syndicom)

Bern – Die Belegschaft der Nachrichtenagentur sda erwartet weitere Verhandlungen mit dem Verwaltungsrat. Gleichzeitig wird aber eine externe Schlichtung begrüsst. Während des Schlichtungsprozesses sollen die Kündigungen allerdings sistiert werden, so die Forderung.

Bis zu dessen Abschluss bleibt der Streik aufgeschoben, wie die Redaktionskommission und die Gewerkschaften Syndicom und Impressum am Donnerstag vor den Medien in Bern ausführten. Der geplante Abbau von 35 der 150 Vollzeitstellen in der Redaktion mache eine dreisprachige mediale Grundversorgung unmöglich.

Sozialplan künstlich aufgebläht
An den Verwaltungsrat richtet die Belegschaft den Vorwurf, er blähe den Sozialplan künstlich auf. Verwaltungsrat Matthias Hagemann hatte den Plan im Umfang von 2,5 Mio CHF als grosszügig bezeichnet. Tatsache sei jedoch, dass in dieser Zahl die Kosten für die Sistierung der Kündigungen während der Verhandlungen sowie die Kosten der Kündigungen und für die psychologische Betreuung der Betroffenen inbegriffen seien. Der Arbeitgeber müsse diese Beträge jedoch von Gesetzes wegen übernehmen. Sie gehörten somit keineswegs zum Sozialplan. Ziehe man die gesetzlich geschuldeten Beträge ab, blieben noch 1,9 Mio CHF im Sozialplan – genau soviel wie vor den Verhandlungen.

Externe Schlichtung begrüsst
Die Belegschaft bevorzugt Verhandlungen, wie sie weiter klarmachte. Da der Verwaltungsrat dazu nicht bereit ist, begrüsst sie aber eine externe Schlichtung unter Ägide des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco). Analog zur Sistierung der Kündigungen und Änderungskündigungen während der Verhandlungen sollen die Abbaumassnahmen bei dem Prozess ebenfalls sistiert werden, fordert die Belegschaft. Der Verwaltungsrat solle bis am 28. Februar eine schriftliche Bestätigung dafür vorlegen.

Die Überprüfung der Abbaumassnahmen bleibe ein zentraler Punkt, heisst es weiter. Falle er weg, bleibe bei der Schlichtung einzig der Sozialplan. Eine solche Ausgangslage sei inakzeptabel, hiess es weiter. Ohne die Überprüfung werde eine Diskussion über die Strategie der sda obsolet. (awp/mc/pg)

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