SGS beschleunigt das Wachstum im Jahr 2017

SGS beschleunigt das Wachstum im Jahr 2017
SGS-CEO Frankie Ng. (Foto: SGS)

Genf – Der Warenprüf- und Inspektionskonzern SGS setzt die im Programm 2016-2020 aufgegleiste Strategie konsequent um und ist im Geschäftsjahr 2017 weiter gewachsen. Während sich Dienstleistungen etwa in den Bereichen Lebensmittel, Agrar, Konsumgüter oder Transport einer besonders guten Nachfrage erfreuten, wurden auch energiebezogene Angebote wieder verstärkt abgesetzt. Mit Blick auf 2018 spricht CEO Frankie Ng von einem «entscheidenden» Jahr, in dem auch die operative Marge anziehen sollte. Die Aktionäre profitieren indessen bereits heute von einer grosszügigen Dividendenerhöhung.

Der Umsatz von SGS nahm im Berichtsjahr um 6,1% auf 6,35 Mrd CHF zu, wie die Gruppe am Dienstag mitteilte. In Lokalwährungen gerechnet lag das Plus bei 5,4% und rein organisch, also ohne Akquisitionen, resultierte ein Zuwachs von 4,2%. Damit konnte SGS das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte gar beschleunigen, dies nach einem organischen Zuwachs von 3,4% im ersten Halbjahr. Zugleich wurden mit dem Umsatz die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen.

Frankie Ng hob an der Bilanzmedienkonferenz in Genf die «erfreuliche» Leistung der Sparten «Transportation» (Umsatz: +12%) und «Consumer and Retail» (+10%) hervor, die beide zweistellige Wachstumsraten erzielten. Dabei habe man von der guten Nachfrage nach Dienstleistungen aus der Automobilbranche, dem Ausbau des Zugnetzes in China oder von der guten Auftragslage in den Bereichen Elektronik, Kosmetik und Haushalt profitiert.

Gutes Wachstum habe man auch bei «Agriculture, Food and Life» (+7,7%) erreicht, während sich die in der Vergangenheit von einem schwierigen Marktumfeld geprägten Segmente «Minerals» (+5,6%) und «Oil, Gas and Chemicals» (+3,2%) erholten, so SGS. Gedämpft entwickelte sich hingegen nach wie vor das Segment «Industrials» (+1,8%). Dort drückte ausserdem eine Goodwill-Abschreibung in Höhe von 30 Mio CHF in Nordamerika die operative Marge auf 8,1% (VJ 9,4%). Demgegenüber stehen die deutlich höheren Margen bei «Consumer and Retail» von 25,6% oder bei «Government and Institutions» von 21,9%.

Stabile Marge
Auf Gruppeebene ging die operative Marge um Sonderfaktoren bereinigt – also adjustiert – leicht auf 15,3% zurück. Anhaltende Investitionen etwa in Effizienzprogramme oder digitale Initiativen liessen keinen Anstieg zu. In Zahlen nahm der bereinigte EBIT um 5,4% auf 969 Mio CHF zu und der Gewinn kletterte (unbereinigt) nach Abzug der Minderheiten gar um 14% auf 621 Mio in die Höhe. Gegenüber dem Vorjahr tiefere Restrukturierungskosten und die mit Blick auf die US-Steuerreform gesunkene Steuerrate wogen den Goodwill-Abschreiber der Sparte «Industrials» gut auf.

Den Aktionären schlägt der Verwaltungsrat an der kommenden GV die Ausschüttung einer gegenüber dem Vorjahr um 5 CHF höheren Dividende von 75 CHF je Aktie vor. Finanzchefin Carla verwies diesbezüglich auf die «gesunde» Bilanz und «solide» Wachstumsaussichten.

Mit 2020-Strategie auf Kurs
Bis 2020 will SGS nämlich weiterhin «solides organisches Wachstum» in «mittleren einstelligen Prozentbereich» erzielen und die operative Marge über die Marke von 18% führen. Ein weiterer wichtiger Schritt dahin soll im laufenden Jahr erfolgen, denn da werde SGS die Profitabilität verbessern, ist Frankie Ng überzeugt. Er sprach daher gegenüber AWP von einem für die Gesellschaft «entscheidenden» Jahr.

SGS investierte etwa in den Aufbau einer digitalen Struktur und kaufte 2017 zwölf weitere kleine und das Geschäft ergänzende Unternehmen dazu. Der Umsatzbeitrag aus Zukäufen dürfte 2018 jedoch höher ausfallen. «Wir legen den Fokus auf Akquisitionen», kündigte der CEO an. Die Pipeline sei gut gefüllt und man suche auch nach «etwas grösseren» Übernahmeobjekten.

An der Börse büssten die SGS-Titel am Dienstag 3,4% ein, während der am SMI gemessene Gesamtmarkt 0,24% zulegte. Die Gruppe sei den Zielen für 2020 angesichts des eher bescheidenen Wachstums nicht näher gerückt, meinen Analysten. Insgesamt sei das Zahlenset zwar solide, aber unspektakulär, hiess es weiter. Ausserdem bringen Anleger nach der zuletzt sehr guten Performance der Aktie Gewinne ins Trockene. (awp/mc/ps)

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