Sika legt weiteres Rekordjahr hin

Sika legt weiteres Rekordjahr hin
Sika-CEO Paul Schuler. (Foto: Sika)

Baar – Der Bauchemiekonzern Sika hat seine Rekordjagd bei Gewinn und Umsatz 2018 fortgesetzt. Dies trotz Widrigkeiten wie höheren Rohstoffpreisen und hohen Kosten für die Beendigung des Übernahmedisputs.

Mehr als drei Jahre hatte sich Sika erbittert gegen den Verkauf nach Frankreich gewehrt. Letzten Mai beendeten Sika, die frühere Besitzerfamilie Burkard und Saint Gobain ihren Streit um die Kontrolle des Unternehmens.

«Das war für mich das grösste Highlight des Jahres», sagte ein sichtlich aufgeräumter Konzernchef Paul Schuler am Freitag vor den Medien. «Die ganze Organisation ist erleichtert.»

Von der Unsicherheit befreit, schrieb Sika abermals Rekordwerte. Der Umsatz stieg um 13,4 Prozent auf 7,09 Milliarden Franken. Angepeilt hatte Sika ein Wachstum von mindestens 10 Prozent. Dabei generierten laut Schuler alle Regionen mehr Umsatz.

Mit dem deutlich steigenden Umsatz hielten die Gewinnzahlen aber nicht ganz Schritt. Das Betriebsergebnis EBIT stieg um 5,5 Prozent auf 945,9 Millionen Franken und der Reingewinn um 5,9 Prozent auf 687,1 Millionen. Ein Problem waren steigende Rohstoffkosten.

Rohstoffkosten fordern
«Es waren vor allem die Wellenbewegungen, die uns herausgefordert haben», erklärte Schuler. Dadurch habe man mit eigenen Preiserhöhungen ständig dem nächsten Preisschub hinterhergehinkt. Auch «Force Majeure» stellten Sika vor Probleme. 2018 beriefen sich Sika-Zulieferer nicht weniger als 40 Mal auf höhere Gewalt.

So zum Beispiel wegen eines zu tiefen Wasserstands im Rhein. Und können BASF oder Evonik in Ludwigshafen nicht beliefert werden, kann Sika seine Rohstoffe nicht von dort beziehen. In einem solchen Fall muss sich das Unternehmen nach anderen Lieferanten umsehen – was teuer werden kann.

Konkret musste Sika 2018 für Rohmaterialien 200 Millionen Franken mehr aufwenden, während Preiserhöhungen nur 160 Millionen einbrachten. Weitere Erhöhungen der Verkaufspreise sollen die Scharte nun wettmachen. Daher verspricht Schuler die Rückkehr zu überdurchschnittlichen Steigerungsraten beim Gewinn.

Ferner fielen Einmalkosten von rund 24 Millionen Franken für die Beilegung des Übernahmestreits an. An der Profitabilität nagte auch die Einkaufslust der Innerschweizer, die im Berichtsjahr vier Unternehmen mit einem kumulierten Jahresumsatz von knapp 400 Millionen Franken erworben haben. Zugekaufte Firmen sind in einer ersten Phase üblicherweise noch weniger profitabel als der Sika-Konzern.

Grösste Akquisition je
Und die grösste Akquisition in der mehr als 100-jährigen Geschichte des Unternehmens steht erst noch bevor: Spätestens bis Ende September will Sika den 2,5 Milliarden Franken teuren Kauf des französischen Mörtelproduzenten Parex unter Dach und Fach bringen.

Damit wildert Sika ausgerechnet im Revier von Saint-Gobain, die ebenfalls im Mörtelgeschäft tätig ist. Seit dem Ende des Übernahmestreits ist die französische Konkurrentin mit 10 Prozent an Sika beteiligt.

Bevor sich Sika wieder grösseren Übernahmen zuwenden kann, muss nun erst einmal der Happen Parex verdaut werden. CEO Schuler erteilte auch den Spekulationen, Sika könnte sich auch das Bauchemiegeschäft des Mitbewerbers BASF einverleiben, eine Absage. Allein schon aus kartellrechtlichen Erwägungen komme ein solcher Deal nicht in Frage. Teile des Geschäfts würden Schuler aber interessieren. Das BASF-Geschäft steht seit letztem Oktober zum Verkauf.

Börse freut sich
An der Börse griffen die Anleger bei Sika zu. Bis Handelsschluss zogen die Papiere um 4,0 Prozent an, obschon die Gewinnzahlen leicht unter den Erwartungen lagen. Doch der Optimismus der Sika-Spitze steckte die Anleger an. Zudem hatten die Papiere einen gewissen Nachholbedarf. (awp/mc/ps)

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