Sonova schüttelt die Coronakrise ab

Sonova schüttelt die Coronakrise ab
Sonova-CEO Arnd Kaldowski. (Foto: Sonova)

Stäfa – Sonova ist im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/21 ein Kunststück gelungen. Der Konzern hat trotz tieferem Umsatz mehr Gewinn erzielt. Möglich wurde dies dank Sparmassnahmen und angepassten Betriebsstrukturen. Den Aktionären möchte der Hörgerätehersteller nun wieder eine Bardividende ausschütten.

Der Konzern hinter der bekannten Marke Phonak hat die Erwartungen der Analystengemeinde mit seinem Jahresergebnis 2020/21 (per Ende März) sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Gewinn übertroffen. Zwar gingen die Verkäufe um knapp 11 Prozent auf 2,60 Milliarden Franken zurück. Doch stieg der Reingewinn um ein Fünftel auf 585,3 Millionen Franken.

Verantwortlich für diesen Erfolg beim Erhalt der Profitabilität in der Coronakrise waren primär Sparmassnahmen. Das Management des Konzerns sprach am Dienstagmorgen in einem Communiqué diesbezüglich vom «Kostenmanagement und Massnahmen zur Optimierung der Betriebsstrukturen».

Der Hörgeräte- und Cochlea-Implantatebauer setzte denn auch beim Personal den Rotstift an. Ende März 2021 hatte die Gruppe noch 14’508 Vollzeitstellen. Das entspricht einem Rückgang um 676 Jobs bzw. 4,5 Prozent auf Jahressicht.

Stellen wurden nicht ersetzt
Immerhin wurde der Abbau hauptsächlich durch die Nicht-Wiederbesetzung von Stellen realisiert. Auch traf es den Standort Schweiz kaum, wie ein Sprecher des Konzerns unterstrich. Die Anzahl der Vollzeitstellen legte hierzulande in dem Zeitraum gar um 31 auf 1321 zu.

Dass der Konzern letztlich gut durch die Krise gekommen ist, das zeigt sich auch bei der Liquidität. Der Free Cash Flow des Unternehmens blieb mit 571,9 Millionen Franken weitgehend unverändert.

Hiervon sollen nun die Aktionäre profitieren. Im Vorjahr hatte Sonova sie mit einer Aktiendividende abgespeist. Die Anteilseigner hatten pro 150 bestehende Aktien eine neue erhalten. Betrachtet man den damaligen Kurs von circa 200 Franken pro Aktie, so kommt dies einer eher bescheidenen Ausschüttung gleich – zumindest wenn man es mit der aktuellen Situation vergleicht.

An der Börse stiessen die Neuigkeiten auf grossen Anklang. Die Aktie von Sonova stand am Dienstag zu Handelsschluss um 11,4 Prozent im Plus bei 290,60 Franken. Derweil trat der Gesamtmarkt gemessen am Leitindex SMI auf der Stelle.

Bardividende von 3,20 Franken
Nun möchte der Konzern den Aktionären wieder eine klassische Bardividende in der Höhe von 3,20 Franken ausschütten. Das entspricht einer Ausschüttungsquote von 42 Prozent und ist mehr als viele Analysten erwartet hatten.

Gleichzeitig lanciert Sonova ein neues Aktienrückkaufprogramm. Papiere im Wert von bis zu 700 Millionen sollen zurückgekauft werden. Das Programm ersetzt ein im März 2020 ausgesetztes, das hiermit offiziell beendet wird.

Und mit Blick nach vorne bleibt das Management um CEO Arnd Kaldowski optimistisch. Für 2021/22 veranschlagt es beim Umsatz ein Wachstum von 24 bis 28 Prozent und beim bereinigten Betriebsgewinn (EBITA) einen Anstieg um 34 bis 42 Prozent (zu konstanten Wechselkursen). Mittelfristig soll das Plus jährlich 5 bis 7, respektive 7 bis 11 Prozent betragen. (awp/mc/ps)

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