St. Galler KB: Bruttogewinn im Halbjahr gesteigert

St. Galler KB: Bruttogewinn im Halbjahr gesteigert

SGKB-CEO Roland Ledergerber.

St. Gallen – Per Jahresmitte sieht sich die St.Galler Kantonalbank nach eigenen Angaben operativ gut unterwegs: Sie steigerte ihren Betriebsertrag und senkte ihren Geschäftsaufwand, so dass der Bruttogewinn um 3.4% auf 110.3 Mio. Franken anstieg. Der rückläufige Reingewinn (- 11,2% auf 64,9 Mio. Franken) erklärt sich aus Sondereffekten von insgesamt 11.2 Mio. Franken im Zusammenhang mit der im Juni 2013 bekanntgegebenen Strategieanpassung sowie dem Anteil der Ausgleichszahlung der Schweizer Banken aufgrund des Steuerabkommens zwischen der Schweiz und Grossbritannien. Ohne diese Sondereffekte wäre der Konzerngewinn um 4,1% auf 76,1 Mio. Franken angewachsen, wie aus einer Mitteilung des Instituts vom Donnerstag hervorgeht.

Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft sank um 1.6 Mio. Franken (-1.0%) auf 153.1 Mio. Franken. Ausschlaggebend waren die tiefen Zinsen im Berichtszeitraum. Der dadurch verursachte Ertragsrückgang konnte mit dem Wachstum der Kundenausleihungen nicht vollständig ausgeglichen werden. Dagegen stieg im Vergleich zum Vorjahr der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 1.9 Mio. Franken (+2.7%) auf 71.9 Mio. Franken. Der Grund dafür lag in der freundlicheren Börsenstimmung, die wieder zu einem aktiveren Anlegerverhalten geführt hat. Ebenso im Plus befindet sich der Erfolg aus dem Handelsgeschäft, vor allem dank des lebhafteren Devisenhandels. In der Summe resultierte ein gegenüber dem Halbjahr 2012 um 2.8 Mio. Franken (+1.1%) auf 248.3 Mio. Franken gesteigerter Betriebsertrag, was für die operativ gute Leistung spricht.

Geschäftsaufwand leicht gesenkt
Der Geschäftsaufwand hat sich stabil entwickelt und liegt mit 137.9 Mio. Franken (-0.6% oder -0.9 Mio. Franken) leicht unter Vorjahr. Der Personalaufwand fällt aufgrund der Einstellung zusätzlicher Kundenberater, im Wesentlichen bei der SGKB Deutschland, sowie der ordentlichen Erhöhung der Salärsumme mit 3.3% höher aus. Demgegenüber wurde der Sachaufwand im Vorjahresvergleich vor allem dank tieferer Informatikkosten um CHF 3.7 Mio. oder 6.8% gesenkt. Aufgrund des gesteigerten Betriebsertrages und des gesenkten Geschäftsaufwands verbesserte sich der Bruttogewinn um 3.7 Mio. Franken (+3.4%) auf 110.3 Mio. Franken.

Wachstum der Hypotheken um 1,8%
Im ersten Halbjahr 2013 verzeichnete die St.Galler Kantonalbank weiterhin ein solides Wachstum bei den Kundenausleihungen (586.6 Mio. Franken oder +2.6%). Die Hypothekarforderungen stiegen weniger stark an (+1.8%) als die übrigen Forderungen gegenüber Kunden (+7.3%). Die Verwalteten Vermögen entwickelten sich leicht rückläufig und beliefen sich per Jahresmitte 2013 auf 38.1 Mia. Franken (-0.1%).

Kreditrisiken unverändert im Griff
Bei den Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste ergibt sich ein gemischtes Bild: Zum einen befinden sich die Rückstellungen für Kreditrisiken weiterhin auf einem historischen Tiefststand von 0.2 Mio. Franken. Zum anderen mussten im Zusammenhang mit dem Anteil an der Ausgleichszahlung der Schweizer Banken aufgrund des Steuerabkommens zwischen der Schweiz und Grossbritannien Rückstellungen von 4.2 Mio. Franken gebildet werden. Diese wurden notwendig, weil weniger britische Bankkunden als erwartet von der Abgeltungssteuer Gebrauch gemacht haben und die Schweizer Banken die bereits geleistete Vorauszahlung sehr wahrscheinlich nicht zurückerhalten werden. Trotz dieser Sonderrückstellung blieb das Betriebsergebnis mit 89.8 Mio. Franken (-0.7%) stabil.

Kosten für Strategieanpassung bereits erfasst
Die im Juni 2013 bekanntgegebene strategische Entscheidung der St.Galler Kantonalbank, sich weitgehend aus dem grenzüberschreitenden Vermögensverwaltungsgeschäft zurückzuziehen und die entsprechenden Geschäftsteile der Hyposwiss Zürich und Genf zu veräussern, wird als ausserordentlicher Aufwand (Nettoposition aller Effekte) im Halbjahresabschluss mit 7.0 Mio. Franken antizipiert. Der Reingewinn liegt mit 64.9 Mio. Franken 8.2 Mio. Franken (-11.2%) unter dem Vorjahr. Ohne die beiden Sondereffekte Steuerabkommen und Strategieanpassung resultiert im Vorjahresvergleich ein um 4.1% höherer Reingewinn.

Ausblick 2013: Operativ auf Vorjahr erwartet
Das Halbjahresergebnis zeige, dass die St.Galler Kantonalbank auch im laufenden Jahr gut unterwegs sei, heisst es in der Mitteilung weiter. Bleiben die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unverändert, entwickelt sich das operative Geschäft auf Vorjahresniveau. Aufgrund der genannten Sonderfaktoren Steuerabkommen und Strategieanpassung von insgesamt 11.2 Mio. Franken wird der Reingewinn aus heutiger Sicht unter Vorjahr zu liegen kommen. (SGKB/mc/ps)

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