Stabil hohe Bautätigkeit im laufenden Jahr

Stabil hohe Bautätigkeit im laufenden Jahr
(Photo by EJ Yao on Unsplash)

Zürich – Zwischen Januar und September des laufenden Jahres hat das Bauhauptgewerbe einen Umsatz von 17 Mrd. Franken erwirtschaftet, 6.2 Mrd. Franken davon fielen auf das 3. Quartal 2022. Beide Werte liegen im Bereich der Vorjahre. Der Bauindex der Credit Suisse und des Schweizerischen Baumeisterverbands (SBV) prognostiziert für das Abschlussquartal 2022 erneut einen Umsatz von 6.2 Mrd. Franken.

Damit wird das hohe Einnahmenniveau von 2021 im 2022 fortgeführt. Allerdings gibt es zwei gewichtige Einschränkungen: Zum einen hat sich das Baumaterial im Einkauf verteuert, zum anderen sind die Lohnkosten gestiegen. Beides kann nur begrenzt an die Bauherren weitergereicht werden, so dass die ohnehin tiefe Gewinnmarge der Baumeisterfirmen von 2 bis 3 Prozent weiter schrumpft, wie der SBV in einer Mitteilung schreibt

Wohnraumbedarf bleibt hoch
Die Sparte Wohnungsbau verzeichnet seit Jahresbeginn einen Auftragseingang von 5.7 Mrd. Franken, dies ist historisch betrachtet ein sehr guter Wert. Der SBV rechnet auch auf absehbare Zeit mit Investitionen in Wohnraum, denn der Leerstand ist niedrig, die Bevölkerung in der Schweiz wächst stark und die Wohnmietpreise steigen. Hingegen dürfte sich Wohneigentum in Zukunft weniger schnell verteuern.

Unsicherheit zeichnet sich ab
Die Sparte Wirtschaftsbau umfasst gewerbliche und industrielle Bauten, Verkaufsflächen, Büros und ähnliches. Dementsprechend reagiert die Sparte rasch, wenn sich Unsicherheiten bei der allgemeinen Konjunktur abzeichnen. Auftragseingang, Bautätigkeit und Arbeitsvorrat in der Sparte Wirtschaftsbau weisen im 3. Quartal 2022 jeweils ein Minus gegenüber dem Vorjahresquartal aus.

In naher und mittlerer Zukunft erwarten Wirtschaftsauguren eine deutliche Abkühlung der Schweizer Konjunktur. Im Bauhauptgewerbe herrscht Verunsicherung wegen der weiteren Entwicklung der Baumaterialpreise und der Energieversorgung. Ab Sommer 2023 dürfte die Belastung durch die Zinserhöhungen verstärkt spürbar werden. (SBV/mc)

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