Starrag erleidet Gewinneinbruch

Starrag erleidet Gewinneinbruch
Walter Börsch, ehemaliger CEO Starrag Group. (Foto: Starrag)

Walter Börsch, CEO Starrag Group. (Foto: Starrag)

Rorschacherberg – Der Maschinenhersteller Starrag hat im vergangenen Geschäftsjahr 2015 nicht nur weniger Umsatz erzielt, sondern auch einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Das Ergebnis wurde vom starken Franken und den sich daraus ergebenden Bewertungseffekten auf den Europositionen belastet. Um sich im «härteren Umfeld» behaupten zu können, will Starrag die Vertriebskraft stärken und die Kostenbasis reduzieren.

Der Betriebsgewinn der Starrag Gruppe brach im Berichtsjahr auf Stufe EBIT um 23% auf 14,7 Mio CHF ein, während die dazugehörige Marge um 0,9 Prozentpunkte auf 4,0% zurückfiel ist. Der Rückgang sei in erster Linie der geringeren Auslastung zuzuschreiben, verursacht durch einen zögerlichen Auftragseingang im ersten Halbjahr, heisst es in einer Mitteilung vom Freitag.

Unter dem Strich resultierte ein gegenüber Vorjahr um einen Drittel tieferer Reingewinn von 9,5 Mio. Nebst dem tieferen Betriebsgewinn hat die Neubewertung von nicht abgesicherten Europositionen das Ergebnis mit 1,4 Mio CHF belastet.

Weniger Dividende
Die Dividende soll entsprechend um ein Drittel auf 1,20 CHF je Aktie gekürzt werden. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 43% und ergibt auf Basis des Schlusskurses 2015 (46 CHF) eine Rendite von 2,6%. Auch in Zukunft soll sich die Ausschüttungsquote im Bereich von 35-50% bewegen, wie es heisst.

Der Ergebnisrückgang kommt nicht von ungefähr, schliesslich haben sich auch Umsatz und Auftragseingang rückläufig entwickelt. Wie Starrag bereits Ende Januar kommuniziert hatte, sanken die Erlöse im Berichtsjahr um 7,5% auf noch 364 Mio CHF, währungsbereinigt belief sich das Minus jedoch lediglich auf 0,1%. Der Auftragseingang fiel um 18% auf 333 Mio CHF zurück (-11% in LW). Immerhin sei allein im vierten Quartal ein Auftragseingang von über 100 Mio erreicht worden, hiess es.

Der Auftragsbestand schrumpfte im Berichtsjahr derweil um 17% auf 238 Mio per Ende Jahr. Dieser sichere die Grundauslastung über drei Quartale, heisst es in der Mitteilung. Das Book-to-Bill Ratio fiel auf 0,92 (VJ 1,04) zurück.

Rückgang in China
In der regionalen Struktur des Auftragseingangs hätten sich nur geringfügige Verschiebungen ergeben, schreibt Starrag. Zwar seien die Bestellungen in allen drei Hauptregionen zurückgegangen, dies allerdings in unterschiedlichem Ausmass.

Europa habe sich im Vergleich zu Asien und Nordamerika besser behauptet. Am stärksten fiel der Rückgang in den Regionen Nordamerika und Asien aus, wobei der Rückgang in China zum Teil durch höhere Bestellungen aus anderen asiatischen Märkten kompensiert werden konnte. In Asien gehen knapp ein Drittel der Neubestellungen der Starrag ein.

Aufgeteilt nach Bereichen sei der Auftragseingang bei Aerospace stark zurückgegangen, dies jedoch nach einem starken Vorjahr, so Starrag. Mit Blick auf die erwarteten Investitionsvorhaben von Grosskunden sei in absehbarer Zeit wieder mit einer steigenden Nachfrage zu rechnen.

Im Bereich Industrial lagen die Neubestellungen insgesamt leicht unter Vorjahr. Zulegen konnte Starrag im klassischen Industriesegment, während das Luxussegment insbesondere bei der Uhrenindustrie Einbussen verzeichnete. Transportation schloss ebenfalls schwächer. Dagegen vermochte der Bereich Energy auf einer zwar noch relativ bescheidenen Basis zuzulegen.

Vertrieb neu ausrichten und Kosten senken
Anfang 2015 hatte Starrag ein Massnahmenpaket lanciert, um die Vertriebskraft in den einzelnen Marktsegmenten zu stärken. Die Umsetzung des Pakets sei angesichts des «härteren Umfelds» im Laufe des vergangenen Jahres beschleunigt worden, verbunden mit laufenden Kostensenkungen.

Was den Ausblick angeht, rechnet die Geschäftsleitung mit einem Auftragseingang in lokalen Währungen, der den Vorjahreswert übertreffen sollte. Zudem soll eine operative Marge mindestens auf Vorjahresniveau erzielt werden. Da laut Starrag 2016 keine weiteren Neubewertungen von nicht abgesicherten Europositionen anfallen, sollte auch der Reingewinn den Vorjahreswert übertreffen. (awp/mc/pg)

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