Starrag erleidet Margenrückgang im 1. Halbjahr

Starrag erleidet Margenrückgang im 1. Halbjahr
Walter Börsch, ehemaliger CEO Starrag Group. (Foto: Starrag)

Walter Börsch, CEO Starrag Group. (Foto: Starrag)

Rorschacherberg – Der Werkzeugmaschinen-Hersteller Starrag hat im ersten Halbjahr 2016 etwas mehr umgesetzt, war aber insgesamt weniger profitabel als im Vorjahr. Eine geringere Auslastung des Produktionsparks und Restrukturierungskosten liessen die operative Marge sinken. Für das zweite Halbjahr stellt das Ostschweizer Unternehmen eine Verbesserung in Aussicht. 

Der Umsatz legte um 0,8% auf 183,4 Mio CHF zu, währungsbereinigt ergab sich indes ein Rückgang um 1,0%. Die Abnahme führt Starrag in einer Mitteilung vom Mittwoch in erster Linie auf die abgeschwächte Nachfrage aus der Uhrenindustrie zurück. Die anderen Marktsegmente hätten dies nur teilweise kompensiert.

Geringe Auslastung drückt Ergebnis
Der Betriebsgewinn EBIT halbierte sich auf 3,4 Mio CHF, womit die entsprechende Marge auf 1,9% zurückfiel von 3,9% im Vorjahreszeitraum. Den Rückgang erklärt Starrag in erster Linie mit «punktuellen» Kostenüberschreitungen bei einzelnen Kundenaufträgen und einer geringeren Auslastung aufgrund der abgeschwächten Nachfrage aus der Uhrenindustrie.

Zudem hätten Restrukturierungskosten aus Personalmassnahmen zur Anpassung der Kapazitäten und für Effizienzsteigerungen an verschiedenen Standorten das Betriebsergebnis mit 1,0 Mio CHF belastet. Der Reingewinn schrumpfte um etwa ein Drittel auf 2,0 Mio CHF.

Klar positiv entwickelte sich die Auftragslage. Der Bestellungseingang legte um knapp zwei Drittel auf 231,2 Mio CHF zu. Dies führte zu einem Auftragsbestand von 284,40 Mio CHF am Bilanzstichtag, was einem Anstieg von 20% gegenüber dem Wert per Ende 2015 entspricht. Dieser Arbeitsvorrat sichere eine solide Grundauslastung über rund ein Jahr.

Margenverbesserung im 2. Halbjahr
Die Margendelle will Starrag im weiteren Jahresverlauf ausbügeln. Es wird eine deutliche Verbesserung im zweiten Semester erwartet, so dass für das Gesamtjahr der Rückstand zu 2015 mindestens teilweise wettgemacht werden sollte. Bislang galt der Vorjahreswert von 4% als Minimalziel.

«In den nächsten zwölf Monaten werden wir eine bessere Auslastung unserer Anlagen verzeichnen», sagte CEO Walter Börsch an einer Telefonkonferenz. Zudem geht er geht davon aus, dass es sich bei den Kostenüberschreitungen einiger Aufträge um einmalige Effekte handelt. Bezüglich der in Aussicht gestellten Margenverbesserung verwies der CEO auch auf Fortschritte bei den operativen Kosten und den Personalaufwendungen sowie beim Auftragseingang.

Ausblick für Auftragseingang und Umsatz erhöht
Die Prognosen für den Auftragseingang und die Umsatzentwicklung 2016 wurden erhöht. Man erwarte einen Auftragseingang in lokalen Währungen, der den Vorjahreswert «deutlich» übertreffen sollte. Zuvor hatte Starrag zwar auch einen Auftragseingang über dem Vorjahr in Aussicht gestellt, der Zusatz «deutlich» hatte aber gefehlt. Der Umsatz in lokalen Währungen dürfte leicht über Vorjahr zu liegen kommen – nach einer bislang flach erwarteten Entwicklung.

In puncto Profitabilität habe Starrag zwar enttäuscht, mit dem «starken» Auftragseingang aber über den Erwartungen abgeschnitten, heisst es bei der Bank Vontobel. Der Analyst bleibt bei seinen «Hold»-Votum für die Starrag-Aktie, das Kursziel liegt bei 55,00 CHF.  (awp/mc/upd/pg)

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