Stellenmarkt kühlt sich ab – Gesundheitsberufe trotzen dem Rückgang

Stellenmarkt kühlt sich ab – Gesundheitsberufe trotzen dem Rückgang

Zürich – Nach einem leichten Aufschwung zum Jahresbeginn hat sich die Situation auf dem Schweizer Stellenmarkt zuletzt wieder eingetrübt. Besonders betroffen sind Berufe aus der Informatik und dem kaufmännischen Bereich. Die Nachfrage im Gesundheits- und Betreuungsbereich bleibt jedoch hoch.

Die Zahl der ausgeschriebenen Stellen ist im zweiten Quartal um 1 Prozent gegenüber dem Vorquartal zurückgegangen, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Swiss Job Market Index der Adecco Group und der Universität Zürich hervorgeht. Gegenüber dem zweiten Quartal 2024 waren es 3 Prozent weniger.

Die Lage der Schweizer Wirtschaft bleibe angesichts der protektionistischen US-Handelspolitik, globaler Unsicherheiten und der schwacher Investitionsdynamik weiterhin angespannt, heisst es in der Mitteilung. Eine leichte Entspannung werde erst gegen Ende Jahr erwartet.

KI macht Routinearbeiten überflüssig
Am meisten leidet laut der Studie die Informatikbranche, wo das Angebot offener Stellen im ersten Halbjahr um 31 Prozent eingebrochen ist. Auch im kaufmännischen Bereich, in der Verwaltung und im Handel wurde ein Rückgang von 24 Prozent ausgemacht.

Zum einen sei der Grund dafür in der eingetrübten Konjunktur zu finden. In diesen Berufen zeige sich aber auch der strukturelle Wandel besonders: Digitalisierung, Automatisierung und der zunehmende Einsatz von künstlicher Intelligenz veränderten die Anforderungen und machten routinemässige Aufgaben überflüssig.

Offene Stellen im Gesundheitssektor
Demgegenüber sind Berufe mit menschlichem Kontakt weiterhin stark gefragt. Hochschulberufe im Gesundheitsbereich, das heisst Pflegefachkräfte, Ärztinnen und Gesundheitswissenschaftler, verzeichnen einen Stellenzuwachs von 9 Prozent.

Aber auch andere personenbezogene Dienstleistungsberufe, wie medizinische Assistenten, Betreuungspersonal, Optiker oder Feuerwehrleute, sind gesucht – sie legten um 7 Prozent zu.

Der Zuwachs in diesen beiden Gruppen sei mit dem demografischen Wandel, der Zuwanderung und dem Fachkräftemangel zu erklären, heisst es. (awp/mc/ps)

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