Swissmetal: Kleiner Hoffnungsschimmer

Swissmetal: Kleiner Hoffnungsschimmer

Swissmetal-VRP Martin Hellweg.

Dornach – Für die Kupferprodukte-Herstellerin Swissmetal in Dornach SO hat sich beim Kanton Solothurn ein potenzieller Investor gemeldet. Über den möglichen Geldgeber ist noch nicht viel bekannt. Zugleich droht vom Kanton eine rechtliche Verfügung wegen Altlasten.

Der Kanton bemühe sich derzeit fieberhaft, mit dem möglichen Investor einen Termin zu vereinbaren, sagte die Solothurner Volkswirtschaftsdirektorin Esther Gassler auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Sie bestätigte damit einen Bericht der «SonntagsZeitung».

Massententlassung von 290 Angestellten droht
Über einen allfälligen Investoren gebe Swissmetal derzeit keine Informationen bekannt, sagte die stellvertretende Mediensprecherin Eva Dziurzynski auf Anfrage der sda. Bei der Swissmetal droht in Dornach eine Massententlassung von 290 Angestellten. Die Banken haben ihr Pfandrecht auf das Materiallager in Dornach wahrgenommen und dieses blockiert. Seit dem 4. Juli stehen die Maschinen des Werks still. Der Kanton Solothurn arbeite eine rechtliche Verfügung aus, um Geld für Umweltschäden in Gärten rund um das Werk einzufordern, sagte Bernardo Albisetti, Sekretär des Bau- und Justizdepartements (BJD) am Montag auf Anfrage der sda. Er bestätigte damit einen Bericht der «Basler Zeitung».

Kanton fordert 2 Millionen Franken
Der Kanton Solothurn fordere von Swissmetal rund 2 Mio CHF. Das Geld sei notwendig, um rund 30 Parzellen in der Nachbarschaft des Werks in Dornach von Altlasten zu befreien. Wegen dieser Altlasten stehe der Kanton seit längerem im Gespräch mit Swissmetal. Da der Kanton wegen des drohenden Konkurses mit dem Schlimmsten rechnen müsse, arbeite der Rechtsdienst nun eine Verfügung aus. Diese hätte gemäss des Gesetzes über Wasser, Boden und Abfall den Gläubigerstatus eines Pfandrechts. Eine Abklärung wies 2005 unter anderem zu hohe Werte des Schwermetalls Cadmium im Boden rund um das Werk nach. Betroffen ist vor allem Dornacher Gemeindegebiet, östlich des Werks. Bei einigen Pflanzen wurde das 43-fache des normalen Wertes gemessen.

Zerstückelungsverbot des Geländes
In einer Broschüre riet der Kanton Solothurn daraufhin vom Verzehr von im Garten angepflanzter Sellerie ab. Zudem sollten keine Kartoffeln mehr angebaut werden. In der Regel sind die ersten 20 Zentimeter des Bodens mit Schwermetallen belastet. Neben der Umgebung muss auch das Firmengelände der Swissmetal von Altlasten befreit werden. Das Solothurner Amt für Umwelt rechnet dafür mit 5 bis 10 Mio CHF. Der Kanton will die Sanierung mit einem Zerstückelungsverbot des Geländes sicherstellen. Ein allfälliger Käufer des Geländes dürfte demnach nicht nur Grundstücksteile erwerben, die keine Altlasten aufweisen. Dadurch würde ein Investor beim Kauf eine Haftung gegenüber dem Kanton Solothurn übernehmen. (awp/mc/ps)

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