Swissmetal: Provisorische Nachlassstundung

Swissmetal: Provisorische Nachlassstundung

Swissmetal-VRP Martin Hellweg.

Dornach – Die Kupferprodukte-Herstellerin Swissmetal hat eine Schonfrist erhalten, um einen Konkurs abzuwenden. Dem Unternehmen ist für die Aktivitäten in Dornach und Reconvilier wegen Überschuldung für zwei Monate die provisorische Nachlassstundung gewährt worden.

Zusammen mit dem provisorischen Sachverwalter würden «unter Hochdruck» alle Optionen geprüft, die einen Fortbestand des ganzen Unternehmens oder Teilen davon ermöglichten, teilte Swissmetal Industries AG am Donnerstag mit. Auch die Gespräche mit dem französischen Kupferhalbzeughersteller Le Bronze Industriel würden weitergeführt. Derzeit würden jedoch noch keine konkreten Ergebnisse vorliegen, hiess es. Weitergehende Auskünfte waren beim Unternehmen vorerst nicht zu erhalten.

Swissmetal in finanzieller Schieflage

Die provisorische Nachlassstundung schützt die überschuldete Tochter Swissmetal Industries AG vorübergehend vor dem Zugriff der Gläubiger. Swissmetal ist in finanzieller Schieflage. Das Unternehmen fuhr im Geschäftsjahr 2010 ein Minus von 21,9 Mio CHF ein – der dritte Jahresverlust in Folge. Vor diesem Hintergrund nahmen die Banken, die bei der Swissmetal einen Kredit von knapp 25 Mio CHF ausstehend haben, ihr Pfandrecht auf das Materiallager in Dornach wahr. Das Lager ist daher blockiert. Seit dem 4. Juli stehen die Maschinen des Werks in Dornach deshalb still.

Massenentlassung vorbereitet
Vor zwei Wochen hatte Swissmetal mitgeteilt, sie bereite in Dornach eine Massenentlassung von 290 Mitarbeitenden vor. Für eine Rettung des ganzen Unternehmens mit 626 Volljobs sei ein neuer Investor notwendig, hiess es. Die Gewerkschaft Unia hält am heutigen Donnerstag in Dornach eine weitere Betriebsversammlung ab. Die Konzernleitung müsse endlich alles unternehmen, um die Arbeitsplätze an allen Standorten zu erhalten. Der Kanton Solothurn solle alle gesetzlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um die Arbeitsplätze zu sichern, forderte Unia.

Die Titel verlieren gegen 10.10 Uhr um 7,5% auf 2,22 CHF. Der Gesamtmarkt (SPI) legt derweil um 0,02% zu. (awp/mc/upd/ps)

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