Syngenta bleibt der Schweiz auch nach Neuaufstellung treu

Syngenta bleibt der Schweiz auch nach Neuaufstellung treu
Syngenta-CEO Erik Fyrwald. (Foto: Syngenta)

Basel – Syngenta bleibt der Schweiz auch nach seiner Neuaufstellung durch den Besitzer Chemchina treu. So wird der Sitz der neuen Syngenta-Gruppe, die neben der bisherigen Syngenta auch die israelische Adama und die Agrargeschäfte der in China beheimateten Sinochem umfasst, in Basel sein.

Durch den Einbezug von Adama und der chinesischen Sinochem-Agrargeschäfte wird die neue Gruppe massiv grösser als die bisherige Syngenta. 2019 erzielten die Unternehmen zusammen einen Umsatz von insgesamt 23,2 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Als Syngenta 2017 vom chinesischen Staatskonzern für 43 Milliarden Dollar übernommen worden war, hatte das Unternehmen knapp 13 Milliarden Dollar Umsatz eingefahren.

Ziel nähergekommen
Damals hatte Chemchina angekündigt, den Umsatz von Syngenta innert fünf Jahren verdoppeln zu wollen. Dem ist man mit der Anfang Jahr angekündigten Neuaufstellung einen grossen Schritt näher gekommen. Die israelische Adama, die vorwiegend Kopien nicht mehr patentgeschützter Spritzmittel herstellt, steuert zur neuen Gruppe 4 Milliarden Dollar Umsatz bei, die chinesischen Geschäfte 5,6 Milliarden Dollar.

Wie die Syngenta-Gruppe am Donnerstag mitteilte, ist sie Weltmarktführer im Pflanzenschutz, die Nummer drei im Bereich Saatgut sowie Marktführer bei Düngemitteln in China. Grösster Teil der Gruppe bleibt das Pflanzenschutzgeschäft mit 10,5 Milliarden Dollar Umsatz, auf Saatgut entfallen 3,1 Milliarden Dollar.

Die neue Syngenta-Gruppe beschäftigt insgesamt 48’000 Mitarbeitende in mehr als 100 Ländern. Sie hat 15 Hauptproduktionsstandorte auf der ganzen Welt.

Zum Chef der neuen Gruppe wurde Erik Fyrwald ernannt, der bereits seit 2016 Syngenta leitet. Finanzchef des neuen Unternehmens wird Chen Lichtenstein, der bisherige Chef von Adama.

Festhalten an Börsenplänen
Die neue Gruppe ist in vier Geschäftseinheiten aufgeteilt. So werde der Bereich Pflanzenschutz mit Sitz in Basel von Jon Parr geführt. Syngenta Saatgut werde von Chicago aus unter der Leitung von Jeff Rowe operieren. Die Leitung der israelischen Adama werde Ignacio Dominguez übernehmen, während die Sparte Syngenta Group China unter der Leitung von Hengde Qin von Schanghai aus operieren werde.

An den Plänen, die neue Gruppe bis spätestens 2022 an die Börse zu bringen, halte man weiterhin fest, erfuhr die Finanznachrichtenagentur AWP auf Anfrage. Dabei werde die Hauptkotierung in Schanghai geplant. Zweitkotierungen etwa in der Schweiz seien dann in einem nächsten Schritt denkbar.

Syngenta war im Jahre 2000 aus der Fusion der Agroaktivitäten von Novartis und der britischen AstraZeneca entstanden. Das Unternehmen war bis zur Übernahme durch Chemchina im Jahre 2017 an der Schweizer Börse gelistet. Zwei Jahre vorher hatten die Basler einen milliardenschweren Übernahmeversuch von Monsanto noch abgewehrt. Monsanto wurde danach von Bayer geschluckt. (awp/mc/ps)

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