Syngenta kauft sambischen Saatguthersteller

Syngenta kauft sambischen Saatguthersteller

(Copyright: Syngenta)

Basel – Der Agrarchemiekonzern Syngenta kauft in Afrika zu. Mit der Übernahme von zwei sambischen Maissaatgutproduzenten will das Unternehmen im Markt mit weissem Mais zulegen. Die übernommenen MRI Seed Zambia und MRI Agro sind rechtlich zwei Unternehmen, gehören aber den gleichen Eigentümern. Die Transaktion unterliegt der Genehmigung durch die Regulierungsbehörden und wird voraussichtlich Ende 2013 abgeschlossen. Finanzielle Einzelheiten würden nicht bekannt gegeben, teilte Syngenta mit.

MRI ist den Angaben zufolge ein führender Entwickler, Produzent und Händler von weissem Maissaatgut in Sambia. Mit dem Kauf sichere sich Syngenta einen der umfangreichsten Maisgenpools des Kontinents. Es enthalte Material für gemässigte, tropische sowie subtropische Zonen; die Kombination der Portfolios beider Unternehmen ermögliche neue integrierte Lösungen.

Expansion in wachstumsstarke ostafrikanische Märkte
Dieses Portfolio wollen die Basler weiterentwickeln und damit in die wachstumsstarken ostafrikanischen Märkte expandieren; über die Züchtungsprogramme von Syngenta könnte es auch global zum Einsatz kommen. Syngenta hat sich vorgenommen, bis 2022 in Afrika 1 Mrd USD Umsatz zu erreichen und hierfür über 500 Mio USD zu investieren. Aktuell belaufen sich die Einnahmen auf dem Kontinent auf rund 300 Mio USD, wie ein Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte.

Weisser Mais ist laut dem Basler Konzern von grosser Bedeutung für Afrikas künftige Nahrungssicherheit. Syngentas operationeller Chef John Atkin erklärte laut dem Communiqué: «Kleinbauern und grössere Betriebe in Sambia werden sehr bald von der kombinierten Innovationskraft von MRI und Syngenta in den Bereichen Saatgut, Seed Care und Pflanzenschutz profitieren.»

Langfristig sinnvoll – kurzfristig ohne Einfluss
Mit dieser Investition beweise Syngenta einmal mehr einen guten Riecher, wenn es darum gehe, längerfristig eine reiche Ernte einzufahren. Auch wenn es im Falle von Afrika wohl Zeit und Geduld brauche, meint die Bank Notenstein in einem Kommentar.

Die ZKB erinnert daran, dass Syngenta die Überzeugung vertritt, dass Afrika das Potential besitze, nicht nur seine eigene wachsende Bevölkerung zu ernähren, sondern auch ein bedeutender Exporteur von Nahrungsmitteln zu werden. Im vergangenen Jahr sei bei Syngenta das Umsatzwachstum in Afrika von Südafrika und Kenia getragen worden, heisst es mit Blick auf die jüngste Akquisition in Sambia. In der kurzen Frist dürfte sich aber der eher kleine Zukauf kaum auf die Schätzungen auswirken, meint die Bank Vontobel.

Wenig spektakulär auch die Reaktion an der Börse: Im frühen Geschäft halten sich die Namenaktien von Syngenta mit einem Minus von 0,6% etwas besser als der schwache Gesamtmarkt (SMI: -1,18%). (awp/mc/pg)

 

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