Syngenta trotzt kalter Witterung zum Jahresstart

Syngenta trotzt kalter Witterung zum Jahresstart

Syngenta-CEO Michael Mack. (Bild: Syngenta)

Basel – Der Agrochemiekonzern Syngenta ist dynamisch ins Geschäftsjahr 2013 gestartet. Die Basler vermochten neben Volumensteigerungen auch höhere Verkaufspreise zu erzielen. Vor allem in der krisengeplanten Absatzregion Europa vermochte Syngenta deutlich mehr abzusetzen – trotz kalter Witterung.

Der Umsatz nahm von Januar bis März um 6% auf 4,57 Mrd USD zu. Zu konstanten Wechselkursen hätten sich die Verkäufe um 7% erhöht. Der integrierte Umsatz, also den Geschäftsbereich Lawn and Garden ausgerechnet, stieg um 8% auf 4,37 Mrd. Dabei nahmen die Absatzmengen um 6% zu; höhere Verkaufspreise hätten sich mit 2% positiv ausgewirkt, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. «Die dynamische Entwicklung setzte sich im ersten Quartal 2013 fort, auch wenn schlechtes Wetter im März die Aussaat in der nördlichen Hemisphäre verzögerte», lässt sich Firmenchef Mike Mack in der Mitteilung zitieren. Die hohe Rentabilität der verkauften Feldfrüchte begünstige den Einsatz neuer Technologien.

Mit den ausgewiesenen Zahlen hat Syngenta die Erwartungen des Marktes insgesamt knapp übertroffen. Das lag am unerwartet hohen Absatz in Europa; jener in den übrigen Regionen ist hingegen hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Wachstumsregion Europa
In der Region Europa, Afrika und Mittlerer Osten (EMEA) wuchsen die Verkäufe um 10% auf 1,94 Mrd, getragen von den GUS-Staaten. Das Wachstum in Südosteuropa sei «beträchtlich» ausgefallen, ebenso in Frankreich, wo neu eingeführte Fungizide sowie Mais- und Getreideherbizide eine zentrale Rolle gespielt hätten. Rückläufige Umsätze in Italien und in einigen nordeuropäischen Ländern führt Syngenta auf die Witterung und den entsprechend späten Start in die Anbausaison zurück.

In Nordamerika stieg der Umsatz um 6% auf 1,34 Mrd USD. In der Region Lateinamerika setzte Syngenta zum Abschluss der dortigen Anbausaison mit 568 Mio USD 14% mehr um. In Asien/Pazifik waren es 525 Mio (-1%). Hier habe sich das Wachstum auf die ASEAN-Schwellenmärkte konzentriert, die eine witterungsbedingt schwierige Anbausaison in Australasien ausgeglichen hätten.

In der grösseren Sparte Pflanzenschutz setzte Syngenta 3,13 Mrd USD um. Das war ein Plus von 9%. Deutliche Zuwachsraten erfuhren die Nicht selektiven Herbizide (+29%) und Produkte zur Saatgutbehandlung (+21%). Am meisten umgesetzt wurde mit selektiven Herbiziden (+11% auf 10,01 Mrd USD). Der Umsatz mit Saatgut stieg um 5% auf 1,28 Mrd USD, davon entfielen 700 Mio auf Mais und Soja (-1%). Hier schlugen rückläufige Lizenzeinnahmen zu Buche. In dem gesondert ausgewiesenen Bereich «Lawn and Garden» sanken die Verkäufe devestitionsbedingt um 20% auf 200 Mio USD. Ohne die Einflüsse von Akquisitionen und Veräusserungen blieb der Umsatz unverändert.

Signifikanter Free Cashflow und mehr Umsatz erwartet
2013 rechnet Syngenta mit einem «signifikanten» Free Cashflow und steigenden Umsätzen entsprechend dem Ziel, mit den acht wichtigsten Nutzpflanzen bis zum Jahr 2020 einen Umsatz von 25 Mrd USD zu erwirtschaften. Die Währungseinflüsse und Rohstoffkosten dürften sich im laufenden Jahr weitgehend neutral entwickeln, so Syngenta weiter. Effizientes Kostenmanagement werde helfen, rückläufige Lizenzeinnahmen und höhere Produktionskosten im Bereich Seeds auszugleichen.

Bei Syngenta stünden alle Anzeichen auf Wachstum und somit auch auf ein neues Rekordjahr, erklärte Finanzchef John Ramsey im Gespräch mit AWP. Preiserhöhungen bleiben nach einem Plus von 2% im ersten Jahresviertel weiter ein Thema. Ziel seien im laufenden Jahr 1-2% höhere Verkaufspreise, so Ramsey.

EU-Teilverbot bestimmter Pestizide gescheitert
Das von der EU-Kommission zum Schutz der Bienen vorgeschlagene Teilverbot bestimmter Pestizide (Neonicotinoide) ist Mitte März zunächst gescheitert. Syngenta werde nun die Entwicklung in den kommenden Wochen abwarten, erklärte Konzernchef Mike Mack. Ob Syngenta allenfalls Rechtsmittel eingelegt, werde zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.

Ein Neonicotinoid-Bann würde bei Syngenta einen Umsatzanteil von 75 Mio USD tangieren, dürfte aber durch Mehrverkäufe anderer Produkte aufgefangen werden, ergänzte Mack. Dies gelte für die Anwendung des betroffenen Pestizids Thiametoxam als Saatgutbeize in der EU. Der globale Umsatz von Syngenta mit Neonicotinoiden liege bei rund 1 Mrd USD. (awp/mc/upd/ps)

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