Thurgau und Bern starten Pilotprojekte für Corona-Massentests

Thurgau und Bern starten Pilotprojekte für Corona-Massentests
(Photo by JC Gellidon on Unsplash)

Bern – In den Kantonen Bern und Thurgau sind Pilotprojekte mit Corona-Tests angelaufen. Dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) wurden am Montag 3775 neue Coronavirus-Ansteckungen innert drei Tagen gemeldet. Neu drohen Ordnungsbussen für Verstösse gegen Corona-Massnahmen.

Am Thurgauer Berufsbildungszentrum für Gesundheit und Soziales in Weinfelden werden beispielsweise alle 850 Lernenden freiwillig auf Covid-19 getestet. Mit dem Pilotprojekt will der Kanton auch erkrankte Personen ohne Symptome erfassen und in Isolation schicken. Das Ziel ist es, den Schutz von Risikopersonen zu verbessern und die Verbreitung des Virus in Lehrbetrieben, Altersheimen und Spitälern zu bremsen. Die Speicheltests werden ab dem 8. Februar im Schulalltag durchgeführt.

Ein weiteres Pilotprojekt für Massentest ist im Kanton Bern gestartet. Der Kanton hat einen Test-Container bauen lassen, der von einem Sattelschlepper von Ort zu Ort gezogen wird. Am (morgigen) Dienstag steht dieser mobile Covid-19-Test-Truck in Biel erstmals im Einsatz. Am Mittwochnachmittag wird der Sattelschlepper auf dem Berner Bundesplatz stehen. Die Bevölkerung kann sich einen Tag vorher gratis zu einem Schnelltest mit Nasen-Halsabstrich anmelden.

Entwarnung bei einigen Tests
Im Kanton Graubünden sind alle 264 freiwilligen Tests bei Angestellten von zehn Hotels in Sils und Silvaplana negativ ausgefallen. Die Tests wurden nach den Fallhäufungen in St. Moritz auf Initiative der Hotelleriesuisse-Sektion Sils-Silvaplana-Maloja vorgenommen.

Keine mutierte Variante des Coronavirus wurden in einem Oberstufenschulhaus in Näfels im Glarnerland bei einer Ausbruchsuntersuchung entdeckt. Bei einer Person fiel der Test auf das Coronavirus positiv aus. Die Untersuchung war angeordnet worden aufgrund dreier positiver Testresultate. Zudem wurde im Umfeld einer infizierten Schülerin die britische Mutation des Coronavirus festgestellt.

Auch im Kanton Schwyz konnten die Behörden Entwarnung geben: Am vergangenen Dienstag waren eine ganze Klasse sowie drei Lehrpersonen in Seewen in Quarantäne geschickt worden, weil die Mutter eines Schülers der 1./2. Klasse positiv auf die britische Mutation von Covid-19 getestet wurde. Von den insgesamt 22 Personen wurde jedoch einzig das Kind der erkrankten Mutter positiv getestet.

Zweitimpfungen verschoben
Wie in andern Kantonen können wegen des Lieferengpasses von Impfstoffen auch in Obwalden einige bereits Zweitimpfungen nicht wie geplant durchgeführt werden. Der Kanton bietet vorerst keine weiteren Erstimpfungen im Impfzentrum in Sarnen an.

Auch in Solothurn müssen Zweitimpfungen um eine Woche verschoben werden. Betroffen sind 19 Alters- und Pflegeheime. Die bestehenden Impftermine bleiben aber gültig. Bis Ende Februar sollen alle Heime mit einer zweiten Impfung versorgt werden.

Glarus setzt wegen der Lieferengpässe die Zweitimpfungen zuoberst auf die Prioritätenliste. Diese werden wie geplant durchgeführt, in Altersheimen und teilweise im Impfzentrum. Neu-Impfungen sind allerdings voraussichtlich nicht vor Mitte März wieder möglich.

2400 Fälle mit mutierten Coronaviren
In der Schweiz und in Liechtenstein wurden dem BAG am Montag innerhalb von 72 Stunden 3775 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Gleichzeitig registrierte das BAG 78 neue Todesfälle und 161 Spitaleinweisungen.

Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag laut den neusten Angaben am 22. Januar bei 0,98.

Zudem meldete das BAG insgesamt 2411 Fälle mit mutierten Coronaviren. Am Freitag registrierte das Bundesamt noch 1674 Ansteckungen mit mutierten Viren. Das Total der Zahlen sei jedoch nicht repräsentativ und nur als deskriptive Information zu gebrauchen, betonte das BAG gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Denn es handle sich um Unterschätzungen, weil in einigen Kantonen nur wenig oder kein Material sequenziert wurde.

Ordnungsbussen
Neu drohen Ordnungsbussen für Verstösse gegen Corona-Massnahmen. Je nach Delikt werden dabei zwischen 50 und 200 Franken fällig. So hatte es der Bundesrat am Mittwoch entschieden. Mit einer Ordnungsbusse kann zum Beispiel gebüsst werden, wer im Zug oder im Bus, in Bahnhöfen und an Haltestellen sowie in öffentlich zugänglichen Einrichtungen die vorgeschriebene Schutzmaske nicht trägt. (awp/mc/pg)

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