Transocean: US-Gericht bestätigt Strafe wegen Ölpest

Transocean: US-Gericht bestätigt Strafe wegen Ölpest

Transocean-CEO Steven Newman (Mitte).

Washington/Zug – Ein US-Bundesgericht hat eine wegen der Ölpest im Golf von Mexiko verhängte Strafe gegen den Bohrinselbetreiber Transocean mit Sitz in Zug bestätigt. Das Gericht in New Orleans gab am Donnerstag grünes Licht für eine Anfang Januar zwischen Transocean und dem US-Justizministerium geschlossene Vereinbarung. Der Betreiber der Bohrinsel Deepwater Horizon hatte darin eine Strafzahlung in Höhe von 400 Mio USD akzeptiert. Der Konzern räumte eine Mitverantwortung für die Ölpest ein und bekannte sich schuldig, gegen Umweltgesetze verstossen zu haben.

Die Bohrinsel Deepwater Horizon war am 20. April 2010 explodiert. Beim Unglück starben elf Arbeiter, hunderte Millionen Liter Erdöl strömten ins Meer. Insgesamt 87 Tage dauerte es, bis das Leck geschlossen werden konnte. Die Küsten von fünf US-Bundesstaaten wurden verseucht, der Fischfang und der Tourismus an der Golfküste massiv geschädigt. Transocean betrieb die Bohrinsel für den britischen Ölkonzern BP, den die US-Justiz zu einer Rekordstrafe von 4,5 Mrd USD verurteilte.

Im Gegenzug für die Zahlung von 400 Mio USD stellte die Justiz das Strafverfahren gegen Transocean ein. Die US-Firma mit Sitz in Zug hatten sich darüber hinaus zu zivilrechtlichen Zahlungen in Höhe von einer Milliarde Dollar bereiterklärt. «Die Explosion der Deepwater Horizon war eine sinnlose Tragödie, die hätte verhindert werden können», erklärte das Justizministerium in Washington. «BP und Transocean wurden für ihre Rollen in dem Desaster nun beide strafrechtlich zur Verantwortung gezogen.»

Neue Verträge oder Verlängerungen im Volumen von 530 Mio USD
Transocean hat seit Mitte Januar aus neuen oder verlängerten Verträgen einen Auftragszuwachs von rund 530 Mio USD verzeichnet. Die erwarteten Ausfallzeiten für Ölplattformen im Jahr 2013 haben sich gleichzeitig um 136 Tage erhöht, wie Transocean im jüngsten Flottenbericht am Donnerstagabend schreibt. In den Ausfallzeiten für das Jahr 2013 sind laut dem Unternehmen auch 90 Tage für Unterhaltsarbeiten der Förderanlage «Cajun Express» und 75 Tage für die auf 2013 von 2014 vorgezogenen Werftarbeiten an der «GSF Galaxy I».

Für die Plattform Sedco 712 hat Transocean einen Dreijahresvertrag für Arbeiten im britischen Sektor der Nordsee gewonnen. Die Tagesrate liegt dabei bei 380’000 USD. Bei der Plattform Sedneth 701 habe der Kunde zudem eine Option für Offshore-Arbeiten vor Nigeria ausgeübt, bei einer Tagesrate von 311’000 USD. Nicht genutzt werde hingegen derzeit die «GSF Explorer», so das Unternehmen

Die Details des Flottenberichtes sind unter www.deepwater.com einsehbar. (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert