UBS-Ökonomen erwarten 2012 BIP-Wachstum von 0,4%

UBS-Ökonomen erwarten 2012 BIP-Wachstum von 0,4%

Zürich – Die Schweizer Wirtschaft dürfte sich dank der starken Binnenwirtschaft auch im laufenden Jahr besser entwickeln als die Wirtschaft im Euroraum. Die UBS-Ökonomen des Wealth Management Research erwarten für 2012 weiterhin ein leichtes Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 0,4%, wie es in dem am Mittwoch veröffentlichten vierteljährlichen «UBS outlook Schweiz» heisst.

Allerdings habe sich die wirtschaftliche Situation sowohl im Exportsektor als auch in der Binnenwirtschaft im vierten Quartal 2011 verschlechtert. Für das erste Quartal 2012 zeigt der BIP-Indikator der UBS noch eine Wachstumsrate von 0,8%, nachdem er im 4. Quartal 2011 ein Plus von 1,1% angezeigt habe, heisst es im UBS outlook. Der BIP-Indikator basiert auf Umfrageresultaten von 240 Industrieunternehmen.

Teuerungsdruck sehr gering
Die exportorientierten Unternehmen sowie die Industrie litten gemäss den neusten Umfrageergebnissen besonders unter der weltwirtschaftlichen Abkühlung und dem starken Franken, so die UBS. Dagegen würden der Konsum, der Bau und die Immobilienpreise von den auf absehbare Zeit rekordtiefen Zinsen und von der andauernden Zuwanderung beflügelt. Die fallenden Importpreise führen gemäss den UBS-Ökonomen dazu, dass der Teuerungsdruck zurzeit sehr gering ist. Aus diesem Grund und wegen des starken Frankens werde die Schweizerische Nationalbank auch ihre expansive Geldpolitik beibehalten. Die UBS rechnet damit, dass ein erster Zinsschritt frühestens im Jahr 2014 erfolgen wird.

Aufkeimende Ängste vor Deindustrialisierung
Die Belastung des starken Frankens auf der exportorientierten Schweizer Industrie lasse Ängste vor einer Deindustrialisierung der Schweiz aufkommen. Allerdings habe die Verlagerung von Arbeitsplätzen aus der Industrie in den Dienstleistungssektor «schon immer» stattgefunden, geben sich die Ökonomen überzeugt. In den Vorkrisenjahren sei die Entwicklung etwas gebremst worden, während die Erstarkung des Frankens den Prozess nun beschleunige. «Längerfristig kann die Geldpolitik den Strukturwandel nicht beschleunigen, sie kann nur kurzfristig dessen Tempo beeinflussen», so das Fazit der UBS. (awp/mc/ps)

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