UBS Outlook: Frankenstärke fordert Tribut

UBS Outlook: Frankenstärke fordert Tribut

Zürich – Das Wirtschaftswachstum in der Schweiz verlangsamt sich deutlich. Dies bestätigt der vierteljährlich ermittelte UBS-Konsumindikator. Der starke Franken lastet schwer auf den Margen der Exporteure. Allerdings dürfte die robuste Binnenkonjunktur und die anhaltende Nachfrage aus den aufstrebenden Märkten eine Rezession verhindern.

Der UBS-Konjunkturindikator, der auf den Umfrageresultaten von Industrieunternehmen beruht, weist auf eine deutliche Verlangsamung des Schweizer Wirtschaftswachstums in der zweiten Hälfte 2011 hin. Nachdem der Indikator im dritten Quartal 2010 mit einem Indexstand von 3,3 seinen Höhepunkt erreicht hatte, ist der Indikator seither kontinuierlich gesunken und zeigt für das dritte Quartal 2011 noch ein Wachstum des Bruttoinlandproduktes von 1,4 Prozent an. Für das letzte Quartal dieses Jahres wird noch ein Wirtschaftswachstum von 1 Prozent erwartet.

Situation in der Industrie deutlich verschlechtert
In der Industrie verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation im dritten Quartal deutlich. Der Auftragseingang aus dem Ausland drehte erstmals seit dem ersten Quartal des vergangenen Jahres wieder ins Negative und auch die inländische Nachfrage nach Industriegütern stagnierte. Obwohl die Produktion sich noch erhöhte, blieben die Umsätze stabil. Die daraus resultierenden sinkenden Verkaufspreise drückten die Gewinne. Zwar hat der Dienstleistungssektor tendenziell weniger Mühe mit dem starken Schweizer Franken als Industrieunternehmen, doch er leidet im Durchschnitt auch stärker als in den Quartalen zuvor. So sank der Exportumsatz nach fünf stabilen Quartalen erstmals wieder und auch der Gewinn war rückläufig.

UBS-Ökonomen erwarten keine Rezession
Aufgrund der Öffnung des Arbeitsmarktes und des Abseitsstehens bei den Schuldenexzessen vor der Krise wächst die Schweizer Wirtschaft seit einigen Jahren rascher als die Volkswirtschaften der meisten anderen westlichen Industrieländer. Die solide Binnenkonjunktur, insbesondere der Konsum, dürften auch in den kommenden Jahren dafür sorgen, dass die Schweizer Wirtschaft die meisten vergleichbaren Volkswirtschaften überflügelt und mögliche Einbussen von der Exportseite her kompensiert. Die Exporteure werden weiterhin von der hohen Nachfrage aus den aufstrebenden Märkten profitieren. Die UBS-Ökonomen erwarten daher für die Schweiz insgesamt keine Rezession. (UBS/mc/pg)

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