Vergleich statt Gefängnisstrafe und Busse für Sawiris
Samih Sawiris.
Zürich – Samih Sawiris, der Chef des Immobilienentwicklers Orascom, muss doch nicht ins Gefängnis. Mit den ägyptischen Behörden konnte ein Vergleich abgeschlossen werden, womit die ursprünglich gesprochene Strafe von zwei Jahren Gefängnis hinfällig wird.
Über die ägyptische Tochtergesellschaft Orascom Hotels and Development (OHD) sei mit der ägyptischen Finanzaufsichtsbehörde (EFSA) ein umfassender Vergleich im Zusammenhang mit dem erstinstanzlichen Urteil vom 25. August abgeschlossen worden, teilte Orascom mit. Gemäss den Bestimmungen des ägyptischen Kapitalmarktrechts werde mit diesem Vergleich das noch nicht rechtskräftige Urteil gegen Samih Sawiris in seiner Funktion als Verwaltungsratspräsident der OHD von zwei Jahre Gefängnis und einer Busse aufgehoben.
No comment zu allfälligen Kosten
Den Inhalt und damit auch allfällige Kosten des Vergleichs will Orascom nicht kommentieren. Wichtig sei, dass nun die Gefängnisstrafe für Samih Sawiris hinfällig sei und die Angelegenheit beigelegt werden konnte, erklärte Adrian Dudle, Generalsekretär und Corporate Counsel von Orascom, auf Anfrage von AWP.
Hauptvorwurf der EFSA war, dass die Orascom-Tochter Orascom Hotel & Development (OHD) die Beteiligung der Muttergesellschaft Orascom Development Holding an ihr im Finanzbericht falsch ausgewiesen habe. Der Bericht zeigte eine Beteiligung von 98,16%, das Aktienregister der Holding in Ägypten hingegen eine solche von 96,14%. Nach Orascom-Darstellung entstand die Diskrepanz von gut 2%, weil die ägyptische Finanzaufsichtsbehörde Egyptian Financial Services Authority (EFSA) im Dezember 2008 eine Übertragung des Eigentums an den betreffenden OHD-Aktien nicht anerkannt hatte.
Titel steigen
Die Börse hat erfreut auf den erzielten Vergleich reagiert. Die Aktien der Orascom Development Holding steigen gegen 10 Uhr an der Schweizer Börse um 7,0% auf 18,30 CHF in die Höhe, der Gesamtmarkt (SPI) gewinnt 1,56%. Allerdings hatten auch die Orascom-Titel zuletzt grosse Kurseinbussen erlitten. Anfang August lag der Kurs noch bei über 25 CHF. (awp/mc/pg)