Weko prüft Übernahme der «Basler Zeitung» durch Tamedia vertieft

Weko prüft Übernahme der «Basler Zeitung» durch Tamedia vertieft
(Bild: Tamedia/© Raisa Durandi)

Bern – Die Wettbewerbskommission (Weko) wird die geplante Übernahme der «Basler Zeitung» durch den Medienkonzern Tamedia einer vertieften Prüfung unterziehen. Es geht dabei um eine mögliche marktbeherrschende Stellung auf verschiedenen Märkten durch Tamedia.

Es bestehen Anhaltspunkte, dass der Zusammenschluss in den Märkten für Inserenten von Stellen-Rubrikanzeigen in Print und Online in der Deutschschweiz und im Raum Basel eine marktbeherrschende Stellung begründen oder verstärken könnte, wie die Weko am Dienstag mitteilte.

Weiter bestünden Anhaltspunkte für die Begründung oder Verstärkung einer kollektiven Marktbeherrschung im Lesermarkt für Tageszeitungen im Wirtschaftsgebiet Basel, im Markt für die Bereitstellung von nationaler Print-Firmenwerbung in der Deutschschweiz und in den Märkten für Inserenten von Immobilien-Rubrikanzeigen in der Deutschschweiz und im Wirtschaftsgebiet Basel.

Daher werde die Weko vertieft prüfen, wie sich der geplante Zusammenschluss auf den Wettbewerb auswirke. Die Prüfung habe innerhalb der gesetzlichen Frist von vier Monaten zu erfolgen, hält die Weko weiter fest.

Durch die vertiefte Prüfung der geplanten Übernahme der «Basler Zeitung» (BaZ) durch Tamedia von der bisherigen Eigentümerin Zeitungshaus AG verzögere sich auch der Vollzug des Erwerbs der beiden Zeitungen Tagblatt der Stadt Zürich sowie Furttaler/Rümlanger durch die Zeitungshaus AG von Christoph Blocher, schreibt Tamedia in einer Mitteilung.

Tamedia geht von Zustimmung der Weko aus
Tamedia gehe unverändert von einer Zustimmung der Wettbewerbsbehörde aus, da sie bisher keine auf die Region Basel fokussierte Geschäftstätigkeit aufweise, heisst es in der Tamedia-Mitteilung weiter. Der Entscheid sei bis spätestens Ende Jahr zu erwarten.

Über die Integration der «Basler Zeitung» in das Netzwerk von Tamedia und die Nachfolge von Markus Somm, der die Chefredaktion der «Basler Zeitung» bis Ende 2018 abgebe, werde zu einem späteren Zeitpunkt informiert.

Bereits am Vortag hatte Tamedia-CEO Christoph Tonini das Vorgehen der Weko in einem Interview mit dem Onlineportal «persoenlich.com» im Zusammenhang mit der geplanten Übernahme von Goldbach als «weltfremd» kritisiert.

Die 1977 durch die Fusion der linksliberalen «National-Zeitung» mit den bürgerlich-konservativen «Basler Nachrichten» entstandene «BaZ» hat heute noch 99’000 Leserinnen und Leser (Mach-Studie), bei einer Auflage von 46’353 Exemplaren (WEMF, mit Replica). Das wöchentlich erscheinende «Tagblatt der Stadt Zürich» liegt bei 126’594 Exemplaren; als Amtsblatt der Stadt wird es in die meisten Haushalte verteilt. (awp/mc/ps)

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