Weniger Firmenkonkurse im Oktober und Neugründungen auf Rekordniveau

Weniger Firmenkonkurse im Oktober und Neugründungen auf Rekordniveau
(Photo by Gia Oris on Unsplash)

Zürich – Die Firmenkonkurse haben in der Schweiz in den ersten zehn Monaten 2021 insgesamt leicht zugenommen. Die Konkurswelle werde weiterhin hinausgeschoben, während sich gleichzeitig die Neueintragungen auf einem Rekordniveau befinden, schreibt der Schweizerische Gläubigerverband Creditreform in einer Mitteilung von Mittwoch.

Im Oktober kam es zu 434 Firmen-Insolvenzen. Das waren 1,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Von Januar bis Oktober summieren sich die Insolvenzen damit auf 4087 (+1,9%). Für das Gesamtjahr rechnet Creditreform mit einem Anstieg auf 5000, was 2,1 Prozent mehr wären als im Corona-Jahr 2020, in dem die Insolvenzen um über 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen waren.

Damit bleiben die Konkurse weiterhin auf einem tiefen Niveau. Die von vielen Fachleuten erwartete Konkurswelle bleibe aufgeschoben, dürfte aber nicht aufgehoben sein, heisst es weiter.

Konkurse von Zombie-Unternehmen erwartet
Creditreform geht davon aus, dass über kurz oder lang insbesondere den Zombie-Unternehmen, also konkursite Firmen, die nur dank der staatlichen Stützungsmassnahmen die Corona-Krise überstehen, der Gang zum Konkursrichter nicht erspart bleiben wird.

Bei den Privatpersonen stellt sich die Situation ebenfalls schwieriger dar. Denn die Zahl der Privatkonkurse nahm mit einem Plus von 12 Prozent in den ersten zehn Monaten stark zu. Für das Gesamtjahr rechnet Creditreform mit 8920 Privatkonkursen, 14,2 Prozent mehr als im Vorjahr.

Konsolidierung bei Neugründungen
Auf der anderen Seite bewegen sich die Neueintragungen von Firmen auf einem Rekordniveau. Insgesamt wurden in den ersten zehn Monaten 41’450 neue Firmen im Handelsregister eingetragen. Das sind 10,3 Prozent mehr als im Vorjahr.

Zwar gab es in diesem Jahr Monat für Monat durchschnittlich rund 4150 neue Firmeneintragungen. Vergleiche man die einzelnen Monate des laufenden Jahres mit dem Jahr 2020 sowie dem Durchschnitt der beiden Vor-Corona-Jahre 2018/19, so falle indes auf, dass seit Mitte Jahr die aktuellen Neueintragungen unter dem bisherigen Rekordjahr 2020 liegen, heisst es weiter. Zuletzt im Oktober wurden 3696 Neueintragungen registriert, 6,6 Prozent weniger als im Vorjahr.

Diese Entwicklung kommt für Creditreform nicht überraschend: Ab Mitte 2020 schnellten die Neueintragungen deutlich nach oben. Nun konsolidiere sich das Ganze, heisst es weiter. (awp/mc/pg)

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