Zigarrenhersteller Heinrich Villiger stirbt 95-jährig

Zigarrenhersteller Heinrich Villiger stirbt 95-jährig
Heinrich Villiger. (1930-2025)

Pfeffikon – Der Luzerner Zigarrenhersteller Heinrich Villiger ist am Freitag 95-jährig verstorben. Dies hat seine Familie am Montag mitgeteilt. Der Bruder des früheren Bundesrats Kaspar Villiger war 75 Jahre lang im Familienunternehmen tätig.

Heinrich Villiger war bis zuletzt Verwaltungsratspräsident des in Pfeffikon LU ansässigen und 1888 gegründet Unternehmens. Den Posten des Direktors hatte er im Alter von 85 Jahren abgegeben.

Villiger bezeichnete damals sein Unternehmen als «Lebenswerk». Nach der Handelsmatur trat er 1950 in die Firma ein. Es folgten Weiterbildungen im Ausland, 1954 wurde er Teilhaber. Nach dem Tod seines Vaters 1966 führte er das Unternehmen zusammen mit seinem Bruder Kaspar, bis dieser 1989 Bundesrat wurde.

«Leidenschaftlicher Unternehmer»
Unter der Führung von Heinrich Villiger habe sich das Unternehmen erfolgreich entwickelt, teilte seine Familie mit. «Er liebte Zigarren und Zigarillos – und war ein leidenschaftlicher Unternehmer und mutiger Visionär, der die Tabakindustrie in der Schweiz und darüber hinaus nachhaltig geprägt hat», hiess es in der Mitteilung.

Heinrich Villiger, der in der Mitteilung der Familie als «Patron alter Schule» bezeichnet wurde, verteidigte das genussvolle Rauchen gegen gesetzliche Einschränkungen. Zigarrenraucher seien Genussraucher und müssten nicht besonders auf gesundheitliche Risiken aufmerksam gemacht werden, sagte er 2015 in einem Zeitungsinterview.

Nachfolge geregelt
Das Verwaltungsratspräsidium der Villiger Söhne Holding AG und der Villiger Söhne AG übernimmt Vizepräsident Jvo Grundler. Dies war gemäss der Mitteilung von Heinrich Villiger festgelegt worden. Heinrich Villigers Tochter Corina und sein Enkel Lucien sind ebenfalls im Verwaltungsrat aktiv.

Das Familienunternehmen stellt nach eigenen Angaben jährlich eine Milliarde Zigarren und Zigarillos her. Es beschäftigt 1200 Personen und erwirtschaftet einen Umsatz von 140 Millionen Franken. Zur Villiger-Gruppe gehörte von 1980 und 2003 auch eine Velofabrik. (awp/mc/pg)

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