Züblin: Verlust von 22 Mio Franken wegen Wertkorrekturen

Züblin: Verlust von 22 Mio Franken wegen Wertkorrekturen

Züblin-CEO Bruno Schefer. (Foto: Züblin)

Zürich – Die Immobiliengesellschaft Züblin hat im ersten Semester des Geschäftsjahres 2012/13 wie erwartet weniger Mieten eingenommen, was sich in einem rückläufigen operativen Ergebnis niederschlug. Wertberichtigungen auf dem Portfolio führten zu einem Verlust. Künftig wolle man sich weiterhin von nicht strategischen Immobilien in Deutschland und den Niederlanden trennen.

Die Mieteinnahmen gingen als Folge der Umbauarbeiten in Paris und Bern um 28% auf 29 Mio CHF zurück, was deutlich über den von Züblin für die nächsten anderthalb Jahre in Aussicht gestellten 15 bis 20% liegt. Der Marktwert der Anlageliegenschaften wurde um 24 Mio CHF nach unten angepasst nach einer Korrektur von 0,4 Mio im Vorjahr, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilt. Das wirkte sich auf das operative Ergebnis aus: So fiel der EBITDA unter Ausklammerung des Gewinns aus dem Verkauf von Anlageliegenschaften um 37% auf 19 Mio CHF.

Die bereits erwähnten Wertkorrekturen von gesamthaft 24 Mio CHF gingen vor allem auf die Kappe des deutschen und niederländischen Portfolios und führten zu einem Konzernverlust von 22 Mio CHF nach einem Gewinn von 3,6 Mio im Vorjahreszeitraum. Da in Paris bei einer Immobilie der Mietvertrag zwar um weitere sechs Jahre verlängert wurde, dies jedoch auf einem tieferen Niveau, wurde der Wert des französischen Portfolios ebenfalls, aber weniger stark nach unten korrigiert. In der Schweiz profitierte Züblin vom allgemein positiven Trend.

Portfoliowert leicht gesunken
Der Gesamtwert des Immobilienportfolios (per 30. September) ging auf 1,08 Mrd CHF nach 1,21 Mrd per Ende März 2012 zurück. 44 Mio CHF investierte Züblin ins Portfolio und mit dem Verkauf von sechs Immobilien im Berichtszeitraum wurden 151 Mio CHF eingenommen. Durch die Verkäufe wurden Bankdarlehen überproportional zurückgeführt, wie es heisst. Dies führte zu einer leicht verbesserten Loan-to-value-ratio von 64,0%, was gemäss Analysen aber noch immer hoch sei. An der Bilanzmedienkonferenz im Juni gab der Züblin-CEO Bruno Schefer ein Loan-to-Value-Ziel von 60% an.

Die vor fünf Jahren begonnene Strategie, sich von den nicht strategischen Immobilien in den Niederlanden und Deutschland zu trennen, führte dazu, dass der Anteil des nicht strategischen Portfolios (per Ende September) auf 19% gegenüber 24% per Ende März zurückging.

Leerstandsquote deutlich gesenkt
Die Leerstandsquote (ohne Berücksichtigung der Renovationsobjekte) ging auf 9,5% zurück nach 11,4% per Ende März, was hauptsächlich auf den Abschluss eines neuen Mietvertrags in Frankreich mit France Télécom zurückzuführen sei. Damit gebe es in Frankreich für alle nicht in Renovation stehenden Immobilien keinen Leerstand mehr. Beim Grossumbauprojekt «Newtime» in Paris seien die Arbeiten im Plan und die Finanzierung durch freie liquide Mittel der Gruppe gesichert.

Ausblick: Umfeld bleibt herausfordernd
Im Ausblick auf das Gesamtjahr zeigt sich das Unternehmen wenig konkret. Das wirtschaftliche Umfeld bleibe weiterhin herausfordernd. Das Ziel, Züblin für die Zeit nach der Renovationsphase fit zu machen und die nachhaltige Entwicklung der Gruppe zu sichern, werde weiter verfolgt. (awp/mc/pg)

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