Zur Rose 2010 mit rückläufigem Umsatz

Zur Rose 2010 mit rückläufigem Umsatz
Walter Oberhänsli, CEO Zur Rose AG.

Walter Oberhänsli, CEO Zur Rose.

Zürich – Die Versandapotheke Zur Rose Gruppe musste aufgrund der Preissenkungen vom 1. März 2010 im Schweizer Medikamentenmarkt einen Umsatzrückgang von 7,6% auf 489,7 Mio CHF hinnehmen. Die Bruttomarge erreichte 15,0%, nach 14,8% im Vorjahr. Der EBITDA stieg von 12,4 Mio auf 13,6 Mio CHF und der EBIT wird mit 7,1 Mio CHF ausgewiesen.

Im Vorjahr hatte noch ein Betriebsverlust von 2,9 Mio CHF resultiert. Der Gewinn aus fortgeführten Geschäften belief sich auf 3,6 Mio CHF, nach einem Verlust von 9,0 Mio CHF im Vorjahr, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Im Vorjahr war jedoch ein Gewinn von 40,6 Mio CHF ausgewiesen worden. Darin eingerechnet war der Erlös aus dem Verkauf der Helvepharm AG an Sanofi-Aventis von 49,6 Mio CHF. Der Geschäftsgang 2010 wird als positiv beurteilt, der EBIT sei der zweitbeste seit Bestehen der Gruppe, heisst es weiter. Dazu beigetragen hätten hauptsächlich das Versandgeschäft Schweiz und die Aktivitäten in Deutschland beigetragen. Im Ärztegeschäft waren jedoch sowohl auf der Umsatz- wie auf der Ertragsseite die Auswirkungen der Preissenkungen spürbar. Der Generalversammlung wird eine Ausschüttung von 1,25 CHF je Aktie vorgeschlagen, nach 1,50 CHF im Vorjahr.

«Führende Position im Ärztegeschäft gehalten»
Gemäss eigenen Angaben habe Zur Rose die führende Position im Ärztegeschäft in einem seit der Erfassung erstmals rückläufigen Medikamentenmarkt Schweiz erfolgreich halten können. Aufgrund der Preissenkungen vom März 2010 habe sich der Umsatz jedoch gegenüber dem Vorjahr um 5,2% verringert. Im Versandgeschäft hatten die Preissenkungen einen Umsatzrückgang von 1,5% zur Folge, heisst es weiter. Die Ausrichtung auf chronisch Kranke sowie auf Patientenorganisationen habe erste Erfolge gezeitigt. So seien im Versandgeschäft die Anzahl Kunden zweistellig gewachsen. Eine deutliche Erholung hätten auch die Aktivitäten in Deutschland gezeigt, wo Zur Rose auf den Wachstumspfad zurückgekehrt sei. Aufgrund der Fokussierung auf die Ertragsverbesserung sei es jedoch zu einem Umsatzrückgang von 11% gekommen.

Neuorganisation
Um eine rasche, marktnahe Entscheidungsfindung zu ermöglichen, änderte die Zur Rose-Gruppe die Organisation. Neu wurde per 1. Januar 2011 eine Länderstruktur mit den beiden Märkten Schweiz und EU eingeführt. Als Leiter Markt Schweiz hat Zur Rose Matthias Baumann gewinnen können. Ab 1. Mai 2011 wird er die Verantwortung für das operative Geschäft in der Schweiz übernehmen und der Gruppenleitung angehören, heisst es weiter. Zuletzt war er CEO der Interio AG. Die Leitung des Markts EU wird durch Rainer Seiler wahrgenommen, der seit April 2010 bei Zur Rose tätig ist.

Entflechtung von VRP und CEO

Zudem kommt es zu einer Entflechtung von VRP und CEO. Dies geschieht mit Blick auf eine Verteilung der angewachsenen Aufgaben in der Aufsicht und Führung und im Sinn einer modernen Corporate Governance. Es sei vorgesehen, dass Stefan Feuerstein neu das Verwaltungsratspräsidium von Walter Oberhänsli übernimmt. Walter Oberhänsli, der dem Verwaltungsrat seit 1996 als Präsident vorsteht und seit 2005 in Personalunion Präsident und CEO ist, bleibt CEO von Zur Rose. 2011 will die Gruppe den Fokus wieder auf Wachstum legen, bei gleichzeitiger Sicherung des Ertrags. Besonderes Augenmerk werde dabei auf die Gewinnung von Neukunden gelegt. (awp/mc/ps)

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