CH-Mittag: Ins Minus gedreht – Finanzwerte unter Druck

Der Subprime-Abschreiber beim Rückversicherer Swiss Re im Zusammenhang mit der Absicherung eines Kunden-Portfolios beim die Kreditkrise wieder heraufbeschworen, hiess es im Handel. Die Stimmung bleibe sehr angespannt.


Ferner stehen Swiss Life und Richemont im Fokus: Der Lebensversicherer hat sich von seinem belgischen und niederländischen Geschäft getrennt und den lange erwarteten Aktienrückkauf angekündigt. Richemont wird eventuell die Luxusgütersparte von seinem BAT-Engagement trennen und somit zu einem ‹pure player› aufsteigen.


Bis um 12.00 Uhr büsst der SMI 0,82% oder 69,75 auf 8’409,05 Punkte ein. Der Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,85% auf 1’280,81 Zähler und der breitere SPI steht 0,78% tiefer auf 6’875,02 Einheiten.


Swiss Re (-6,4% auf 91,30 CHF) wurde von der Subprime-Krise eingeholt und musste für die Absicherung eines Kunden-Portfolios einen Verlust 1,2 Mrd CHF ankündigen. An den Ertragszielen und dem angekündigten Aktienrückkaufprogramm hält die Gesellschaft jedoch fest. Die Schlagzeile sorge aber für Verunsicherung am Markt, sagten Händler.


Nun werde am Markt mit weiteren Turbulenzen für andere Versicherer gerechnet. ZFS sinken in der Folge um 2,4% auf 307,75 CHF und Bâloise um 1,9% auf 109,60 CHF. Die Bankenaktien UBS (-3% auf 51,35 CHF) und CS (-2,7% auf 65,30 CHF) geraten in Sippenhaft.


Swiss Life (+5,1% auf 301,50 CHF) bilden im SMI den Lichtblick der Finanzwerte. Der Lebensversicherer verkauft nach der Banca del Gottardo nun auch sein Geschäft in den Niederlanden und Belgien. Die Aktionäre werden mit dem lange erwarteten Aktienrückkaufprogramm beglückt. Mit 2,5 Mrd CHF falle der Verkaufserlös deutlich höher als erwartet aus, sagten Analysten.


Richemont (+5,2% auf 76,80 CHF) erwägt die Abspaltung des Luxusgütergeschäfts von den anderen Aktivitäten, inklusive der Beteiligung am Zigarettenkonzern British American Tobacco (BAT). Mit dem Schritt werde der wahre Wert des Luxusgütersegments besser sichtbar, sagten Analysten.


Der Gedanke an eine Auftrennung des Unternehmens, aber auch die Nachbetrachtung der von Richemont vor dem Wochenende gezeigten Halbjahreszahlen hat den Titeln am Berichtstag bereits fünf Kurszielerhöhungen eingetragen.


Einmal mehr bieten sich Nestlé (+0,4% auf 549,50 CHF) als sichere Geldanlage in turbulenten Zeiten an. Gleiches gilt für die Swisscom-Valoren (+1,3% auf 420,75 CHF).


Demgegenüber können die Pharmawerte auch nicht die Gunst der Anleger gewinnen: Roche sinken 0,6% auf 197,30 CHF und Novartis 0,5% auf 58,85 CHF.


In der zweiten Reihe stehen Uster Technologies 0,8% höher. Der Börsenneuling hat aufgrund des schwierigen Marktumfeldes im Zuge seines IPO nur rund die Hälfte der für den Greenshoe gedachten Titel ausgeben können.


Implenia gewinnen 0,3%. Der Baukonzern will in der Sache Laxey Klarheit schaffen und seine Aktionäre anlässlich einer ausserordentlichen Generalversammlung über die derzeit gültige Eintragungsbeschränkung für ausländische Aktionäre befinden lassen.


Die Jungfraubahnen (Aktie: +2,6%) haben mit der Person von Urs Kessler den CEO-Posten neu besetzen können.


Mit starken Abschlägen zeigen sich Pharma-Startups wie BioXell (-11,4%) oder Santhera (-4,9%). (awp/mc/gh)

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