Sleepiz ermöglicht kontaktfreies Schlaf-Screening zuhause

Sleepiz ermöglicht kontaktfreies Schlaf-Screening zuhause
(Foto: Sleepiz)

Zürich – Erholsamer Schlaf spielt für die Leistungsfähigkeit und die langfristige Gesundheit eine zentrale Rolle. Wer sich ständig unausgeruht fühlt oder gar eine Schlafapnoe bei sich vermutet, kann sich ab sofort zuhause einem eingehenden Schlaf-Screening unterziehen. Möglich macht dies ein kleines Gerät des ETH Spin-offs Sleepiz.

Während dreier Nächte neben dem Bett positioniert überwacht es sämtliche Schlaf-Parameter gänzlich ohne Verkabelung. Die generierten Daten werden in Echtzeit übermittelt und anschliessend ausgewertet. Der Gang ins Schlaflabor erübrigt sich, Sleepiz ist eine kostengünstige Alternative zur Untersuchung von Schlafstörungen. Und so funktioniert die Diagnosestellung: Personen, die unter schlechtem Schlaf leiden, müssen dazu das kleine Sleepiz-Gerät des gleichnamigen Startups online anfordern und während dreier Nächte neben dem Bett positionieren. Das Gerät überwacht in der Folge die nächtliche Atmung mit einer Genauigkeit von 99 Prozent. Die generierten Daten werden simultan an eine Cloud-Plattform übermittelt und in Form von Berichten und Trendanalysen ausgewertet, so dass sie mit einem Experten besprochen werden können. Neben der einfachen Handhabung ist auch ein Vorteil, dass das Gerät nicht gekauft werden muss. Der Patient schickt es nach Gebrauch wieder zurück.

Klinisch genaue Analyse ohne Verkabelung
Der kleine Sleepiz-Würfel misst die Parameter Atemfrequenz, Pulsfrequenz und Körperbewegungen – berührungslos. Dies gelingt, indem es elektromagnetische Wellen mit geringer Leistung nutzt, um Bewegungen basierend auf dem Doppler-Radar-Effekt zu erkennen. Die Hardware gekoppelt mit fortschrittlichen Algorithmen des maschinellen Lernens ermöglicht eine klinisch genaue Analyse der Parameter, selbst wenn der Patient einen Schlafanzug trägt und unter der Decke liegt. «Das herkömmliche Verfahren im Schlaflabor ist zumeist mit langen Wartezeiten verbunden», sagt Max Sieghold, Mitgründer von Sleepiz. «Zudem erfordert es, dass mehr als 30 Kabel am Körper angebracht werden, was natürlich Einfluss auf das Schlafverhalten der Patienten hat. Nicht zuletzt ist es ein für das Gesundheitssystem äusserst kostspieliges Verfahren. Sleepiz dagegen ist eine All-in-one-Lösung, die das Schlafscreening deutlich vereinfacht.» Dass die Datenqualität dabei dennoch von hervorragender Qualität ist, wissen mittlerweile auch die Hausärzte: Immer mehr von ihnen verschreiben den kleinen Sleepiz-Würfel als Alternative zum Schlaflabor.

Laut Lungenliga leiden in der Schweiz mehr als 150’000 Menschen unter Schlafapnoe, doch bei weniger als 20 Prozent ist die Erkrankung tatsächlich diagnostiziert. Studien weisen gar darauf hin, dass die Hälfte der Männer über 40 von einer mittelschweren oder schweren Ausprägung mit bis zu 30 und mehr Atemaussetzern pro Stunde betroffen sein dürfte. (mc/pg)

Sleepiz

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert