«Asterix»-Zeichner Albert Uderzo im Alter von 92 Jahren verstorben

«Asterix»-Zeichner Albert Uderzo im Alter von 92 Jahren verstorben
Albert Uderzo, 1927 - 2020.

Neuilly / Paris – Albert Uderzo ist tot. Der Erfinder und Zeichner von Asterix und Obelix starb im Alter von 92 Jahren, wie seine Familie am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Uderzo wurde gemeinsam mit Autor Rene Goscinny als Schöpfer der Comicserie „Asterix“ weltbekannt. Erstmals erschienen die Abenteuer über das Dorf unbeugsamer Gallier und ihren Kampf gegen die Römer 1959.

Gemeinsam mit Goscinny gehörte er zu den „Vätern“ der Comicserie um ein Dorf voller unbeugsamer Gallier, die den römischen Besatzern die Stirn bieten. Geboren wurde der Asterix-Erfinder am 25. April 1927 als Sohn italienischer Einwanderer in der Nähe von Reims. Bereits als 14-Jähriger zeichnete er für einen Pariser Verlag und erfand Figuren wie den jungen Reporter Luc Junior oder den Kaperkapitän Pitt Pistol. Ende der 1940er-Jahre gehörte er zu den erfolgreichsten Zeichnern seiner Generation – trotz seiner Farbenblindheit. Doch wohlhabend machten ihn erst die weltweit millionenfach verkauften Abenteuer des kleinen Galliers.

Uderzo und der bereits 1977 verstorbene Goscinny hatten neben anderen, weniger breit rezipierten Projekten mit Asterix die erfolgreichste französische Comicserie aller Zeiten geschaffen. Uderzo illustrierte, Goscinny schrieb. Die Abenteuer des kleinen Galliers umfassen bisher 38 Alben. Mit Band 35 („Asterix bei den Pikten“) wurde die Serie allerdings in neue Hände übergeben und von dem französisch-schweizerischen Comiczeichner Didier Conrad und dem Texter Jean-Yves Ferri übernommen.

Geschöpfe der nächsten Generation übergeben
Nach dem Tod von Goscinny hatte Uderzo die Alben allein weiterproduziert. Doch die Kritik der Fans wurde mit den Jahren immer lauter. 2012 wurde schliesslich der Wechsel angekündigt, auch deshalb, weil Uderzo an Arthrose litt und nicht mehr zeichnen konnte. Aber auch nachdem er seine Geschöpfe der nächsten Generation übergeben hatte, blieb Uderzo im französischen Alltag präsent. Nach dem Terroranschlag auf das Magazin „Charlie Hebdo“ veröffentlichte er etwa 2015 eine Zeichnung, auf der Asterix und Freund Obelix traurig die Helme abnehmen und sich – offensichtlich vor den Toten – verneigen.

Wie Asterix keinem Streit ausgewichen
Auch Uderzo hatte etwas von seinem Comichelden. Er galt sein Leben lang als ebenso streitlustig wie Asterix. In den 1990er-Jahren zoffte er sich jahrelang vor Gericht mit dem Verlag Dargaud um die Rechte für die ersten 25 Asterix-Bände. Ab 2008 stritt Uderzo mit seiner Tochter Sylvie. Er hatte seine Anteile dem Grossverlag Hachette verkauft und seine Tochter als Chefin des Albert-Rene-Verlages entlassen. Zuletzt ging es dann darum, dass sie ihn entmündigen lassen wollte, weil sie befürchtete, Bekannte würden seinen Gesundheitszustand für eigene Zwecke ausnutzen.

Letztlich wurde das innerfamiliäre Kriegsbeil aber begraben. Darüber sei er sehr glücklich, hatte Uderzo anlässlich seines 90. Geburtstages vor drei Jahren unterstrichen. Denn jetzt könne er hin und wieder für sein Enkelkind zeichnen. (mc/ps)

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