Das Kunsthaus Zürich präsentiert ein vielfältiges Programm 2026
Zürich – Das Kunsthaus Zürich stellt sein kontrastreiches Jahresprogramm 2026 vor. Im kommenden Jahr sollen klassische, historische Meisterwerke mit zeitgenössischen Stimmen in Dialog treten und so neue Perspektiven eröffnen.
Ann Demeester, Direktorin des Kunsthaus Zürich: «Wir wollen Menschen mit Kunst bewegen, und so spiegelt auch unser Programm 2026 die Vielfalt wider, die Kunst generell, aber vor allem das Kunsthaus und unsere Sammlung ausmacht. Im Spirit des zentralen Werks «We continue to change» des Künstlers Jeffrey Gibson im Chipperfield-Foyer setzen wir 2026 Vielstimmigkeit und Wandel kontrastreich auf die Agenda und freuen uns auf grossartige internationale und lokale Kooperationen sowie spannende Interpretationen unserer beeindruckenden Sammlung».
Das Kunsthaus Zürich wird Vielstimmigkeit und Gegensätze strategisch inszenieren: von bemerkenswerter zeitgenössischer Kunst bis hin zu klassischen Positionen, von Werken, die zu Stille und Besinnung einladen (Vilhelm Hammershøi und Wolfgang Laib) über Künstlerinnen und Künstler, die für gesellschaftliches Engagement stehen und Herausforderungen darstellen (Félicien Rops, Maria Lassnig und Edvard Munch) bis zu meisterhafter Malerei (Kerry James Marshall) und beeindruckenden Installationen (Marisol). 2026 steht Kunst auf dem Programm, die verspielt und absurd scheinen mag (Monster Chetwynds «Zardoz»im Garten Chipperfield), aber auch Werke, die Farbe und Vielfalt feiern (Jeffrey Gibson im Foyer Haefner).
Die Sammlung bleibt das lebendige Herz des Kunsthaus Zürich – mit neuen Inszenierungen des Giacometti-Bestands im Jubiläumsjahr 2026, in dem Alberto Giacometti seinen 125. Geburtstag gefeiert hätte und sich zugleich sein Todestag zum 60. Mal jährt. Ebenso bereichern die Sammlung der Stiftung E.G. Bührle und die Präsentation von Wolfgang Laib das Programm, in der seine Werke den Highlights der historischen Sammlung begegnen – von Fra Angelico bis Rothko. Diese Ausstellung ist noch bis Herbst 2026 zu sehen.
Vielfalt des Programm 2026 im Detail
Ab Ende Februar: KERRY JAMES MARSHALL. THE HISTORIES
Die Werke von Kerry James Marshall (*1955 Birmingham, Alabama) sind eindrucksvolle künstlerische Kommentare zu Geschichte und Lebenswelt der afroamerikanischen Community. Seine grossformatigen Gemälde sind durchdrungen von Farbe, Hoffnung und Schmerz – und einer starken ästhetischen Präsenz. Unterstützt von Swiss Re – Partner für zeitgenössische Kunst.
Ab März: FÉLICIEN ROPS. LABORATORIUM DER LÜSTE
Der belgische Künstler Félicien Rops (1833 Namur – 1898 Essonnes) provozierte mit erotischen Bildwelten und stellte sich gegen die Doppelmoral und das biedere Anstandsempfinden des 19. Jahrhunderts. Rops‘ Werke enthüllen Klischees und Spannungen – besonders mit Blick auf Geschlechterrollen.
Ab Mitte April: MARISOL
Die erste grosse Werkschau in Europa zeigt Marisol (1930 Paris – 2016 New York) als Künstlerin zwischen Pop Art, Dada und indigener Folklore mit eigenwilliger, bildstarker Formsprache. Ihre Werke, zu denen auch viele Selbstporträts gehören, thematisieren mit scharfem Witz die Rolle der Frau, gesellschaftliche Ungleichheiten, Konsumkultur und Macht.
Ab Juli: VILHELM HAMMERSHØI. MALER DES STILLEN KLANGS.
Selten ist Malerei so rätselhaft und zugleich faszinierend wie beim Dänen Vilhelm Hammershøi (1864 Kopenhagen – 1916 Kopenhagen). Die Gemälde des «Vermeer des Nordens» zeigen leere Innenräume, stille Städte und fahles Licht. Dabei entfalten sie eine hypnotische Ruhe und einen leisen Widerstand gegen das Laute der Moderne.
Ab Oktober: MARIA LASSNIG & EDVARD MUNCH. MALFLUSS = LEBENSFLUSS
Erstmals treten Maria Lassnig (1919 Kappel am Krappfeld – 2014 Wien) und Edvard Munch (1863 Løten – 1944 Ekely bei Oslo) in einer grossen Ausstellung in Dialog miteinander. Beide verstanden Farbe als Ausdruck von Emotionen, Körperempfinden und existenzieller Erfahrung. Unterstützt von UBS – Partnerin Kunsthaus Zürich.
ONGOING: Die Reihe «ReCollect!» – aktuell mit poetischen Setzungen von Wu Tsang und der kontemplativen Präsentation von Wolfgang Laib. Das partizipative Programm «Kunst für Alle» zeigt erneut, wie Kunst Grenzen überwindet – ob mit Monster Chetwynds über acht Meter hohem Kopf «Zardoz» als Erfahrungs- und Denkraum oder mit Jeffrey Gibsons farbenintensiver Installation im Foyer des Chipperfield-Gebäudes. (mc/pg)