EDA rät von Reisen nach Ägypten ab

EDA rät von Reisen nach Ägypten ab

Das EDA befürchtet, dass sich die Unruhen auch auf die Tourismusgebiete am Roten Meer ausweiten könnten.

Bern – Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheit hat seine Reisehinweise für Ägypten verschärft. Neu wird von Reisen nach ganz Ägypten, also auch in die Urlaubsregionen am Roten Meer abgeraten. Kurz zuvor hatte bereits das Auswärtige Amt in Berlin vor Ägypten-Reisen abgeraten. Die grossen Schweizer Reiseveranstalter planen derzeit keine Evakuierungen, bieten aber kostenlos Umbuchungen und Stornierungen an.

Es bestehe das Risiko, dass sich die Unruhen auf das ganze Land ausweiten, schreibt das EDA. Schweizer Bürgern, die sich bereits in Ägypten aufhalten, wird empfohlen, sich über die Entwicklung der Lage zu informieren, den Anweisungen der ägyptischen Sicherheitsbehörden (z.B. Ausgangssperren) Folge zu leisten, Demonstrationen und Menschenansammlungen jeder Art zu meiden und mit dem Reiseveranstalter in Kontakt zu bleiben.

Reiseveranstalter bieten Umbuchungen und Stornierungen an
Reisen in die unruhegeschüttelten Zentren des Landes bieten die Veranstalter derzeit nicht an. Sowohl bei Kuoni wie auch bei Hotelplan und Tui Suisse  (TUI Schöne Ferien, TUI FlexTravel, Vögele Reisen, 1-2-FLY, Spinout SportTours) hiess es, Buchungen mit Abflügen bis und mit 20. September 2013 könnten spesenfrei umgebucht oder annulliert werden.

«Wir wollen die Leute nicht aus den Liegestühlen reissen»
Am Roten Meer hingegen, wo das Leben mehr oder weniger normal verlauft, befinden sich hunderte von Schweizern in den Ferien. Mit einer Kuoni-Buchung halten sich derzeit 450 Touristen am Roten Meer auf. Im Moment sei vorgesehen, dass die Feriengäste mit ihren geplanten Rückflügen in den nächsten Wochen in die Schweiz zurückkehren sollen, hiess es am Freitag von Kuoni. Die Erfahrung zeige, dass es für gross angelegte Rückreiseaktionen wenig Verständnis bestehe, sagte Kuoni-Sprecher Peter Brun der Nachrichtenagentur sda. «Wir wollen die Leute nicht aus den Liegestühlen reissen.»

Wenig Interesse an vorzeitigen Rückreisen
Wünsche nach Rückreisen unter den derzeit 333 Feriengästen würden vor Ort individuell abgeklärt, teilte die Migros-Reisegesellschaft Hotelplan mit. Gleiches gilt für TUI Suisse, wo die etwa 200 Gäste in engem Kontakt mit den Reisebetreuern vor Ort stünden. Auch TUI Suisse beobachtet aber kein grosses Bedürfnis nach vorzeitigen Rückreisen. «Die Feriengäste stehen nicht Schlange», sagte Sprecher Roland Schmid. Auch beobachtet keiner der drei von der Nachrichtenagentur sda kontaktierten Reiseveranstaltern eine Flut an Stornierungen.

Die Reisebüros würden aber im Interesse der Sicherheit der Reisenden handeln, wenn sich die Lage verschärfen würde. Bei allen gibt es Pläne, wie Touristen rasch ausgeflogen werden könnten. In der Regel werden für Ferienflüge ans Rote Meer kurzfristig einsetzbare Chartermaschinen verwendet. (awp/mc/pg)

EDA-Reisehinweise für Ägypten

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