Chesa Frieda in Zuoz: Zusammenspiel von Geschichte und Modernität

Chesa Frieda in Zuoz: Zusammenspiel von Geschichte und Modernität

Chesa Frieda, Zuoz (Foto: Robert Simmen)

Zuoz – In einem historischen Patrizierhaus entstehen im Oberengadinerdorf Zuoz Eigentumswohungen, die das Zusammenspiel von Geschichte und Modernität gekonnt interpretieren.

Die Chesa Frieda aus dem 16. Jahrhundert im Dorfkern der von Zuoz ist voller Geschichte. Fast 100 Jahre lang war das repräsentative Engadinerhaus im Besitz der Familie Juvalta, die das Geschick des Tales entscheidend mitgeprägt hatte. So verhandelte Fortunat von Juvalta mit Frankreich über die Rückerstattung des Veltlins, seine Nachfahren waren Landammänner im Engadin und Offiziere in genuesischen Diensten. Scipio von Juvalta, der lange die Chesa Frieda bewohnte, amtete als Landeshauptmann von Veltlinbis es der Cisalpinen Republik einverleibt wurde, worauf er schwere Vermögenseinbussen erlitt. Den glanzvollen Zeiten in der Chesa Frieda folgten karge Jahrzehnte als Bauernhaus mit Viehställen.

Ferienwohnung, als sogenannte Zweitwohung mit Ausländerbewilligung
Dank einem Rechtsanwalt aus Zürich findet nun das Engadinerhaus seinen früheren Glanz wieder. Mit einem Architekturbüro im nahegelegenen Bever wird die Chesa Frieda im Rahmen einer Totalsanierung in vier aussergewöhnliche Eigentumswohnungen gegliedert, ohne die Gebäudehülle zu verändern oder die Altsubstanz zu tangieren. Doch die Architekten von FH Architektur verstehen sich nicht als Restauratoren. Sie wollen moderne Architektur mit den historischen Elementen in Einklang bringen. Stüvettas, Zimmer mit Arvenholz, werden von einheimischen Handwerkern restauriert, historische Böden nachgebessert und dann mit neuen Bauelementen ergänzt. Dadurch entsteht eine spannende Architektur, die historische Zeitzeugen modern interpretiert. Das Angebot fällt grosszügig aus: Eine Wohnung mit 244 qm über zwei Etagen, eine Wohnung mit 167 qm über drei Etagen und zwei Appartements im dritten und vierten Geschoss mit 135 bzw. 105 qm, die einen herrliche Aussicht auf die Berge bieten. Eine davon kann als Ferienwohnung, als sogenannte Zweitwohung mit Ausländerbewilligung, erworben werden.

Lyzeum Alpin, ein Internat mit Weltruf
Denn seit der Annahme einer Initiative, die den Bau von Chalets und Ferienwohnungen in den Bergen verbietet, dürfen keine Ferienwohnungen im Oberengadin realisiert werden. «Das verknappt massiv das Angebot bei weiter steigenden Nachfrage», erklärt der Bauherr. Denn auch bestehende Wohnungen können nur als Ferienwohnungen erworben werden, wenn sie schon immer diesen Status hatten. Diese Einschränkung gilt aber nicht für Bürger aus der EU, die sich in Zuoz niederlassen wollen. Sie können so genannte Erstwohnungen für Ortsansässige kaufen. Dieser kleine Unterschied hat in der Preisgestaltung eine grosse Wirkung. In der Chesa Frieda kostet die Ferienwohnung mit Ausländerbewilligung gut 22 000 Franken pro Quadratmeter, die Erstwohnung für Ortsansässig derweil nur gut 9 000 Franken pro Quadratmeter.

Im Gegensatz zu andern Kantonen sind im Bündnerland Abkommen mit Ausländern über eine Pauschalbesteuerung weiter erlaubt. Vermögende Ausländer, die sich zum Beispiel in Zuoz niederlassen ohne in der Schweiz erwerbstätig zu werden, können eine Pauschalbesteuerung verlangen. Sie werden dann nur nach ihrem Lebensaufwand in der Schweiz besteuert und nicht nach ihren effektiven Erträgen, die sie erzielen. Das macht Zuoz besonders attraktiv. Denn mit dem Lyzeum Alpin verfügt das während des ganzen Jahres belebte Engadinerdorf über ein Internat mit Weltruf. Das Verzeichnis der ehemaligen Absolventen liest sich wie ein «Who is who». Zuoz liegt zudem nur wenige Kilometer von St. Moritz und dem dem Engadin Airport Samedan entfernt. Da lohnt sich gleich aus mehreren Gründen für die eine oder andere Familie die Niederlassung in Zuoz.

Der Bauherr weist deshalb darauf hin, dass die zwei in der Chesa Frieda noch verfügbaren Wohnungen in ein grosszügiges Luxusappartement zusammengelegt werden können. «Die Chesa Frieda bietet Optionen, die in der heutigen Zeit sehr selten geworden sind», betont er. (Anton Ladner/mc/hfu)

 

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