Hotel-Vertrieb: Die Zukunft gehört dem Online-Buchungsbereich

Hotel-Vertrieb: Die Zukunft gehört dem Online-Buchungsbereich
(Foto: Fotolia/REDPIXEL)

Sierre – Das Wachstum der Online-Buchungsportale (OTA) bleibt ungebrochen. Davon profitiert jedoch vor allem Booking.com und baut auf Kosten der anderen OTA die marktbeherrschende Stellung im Online-Buchungsbereich weiter aus. Auch Direktbuchungen werden im Jahr 2017 wieder geringfügig vermehrt genutzt. Dies zeigt die jährliche Befragung zur Vertriebssituation in der Schweizer Hotellerie des Instituts für Tourismus der HES-SO Valais-Wallis, die von hotelleriesuisse unterstützt wird.

Nach dem kräftigen Wachstum der Online-Buchungsportale im Online-Buchungsbereich im Jahr 2016 bauten die OTA ihren Marktanteil 2017 nur leicht aus. Dieser beträgt nun 27,7 Prozent der Logiernächte. Die Entwicklung zwischen den OTA ist unterschiedlich. Vom Wachstum konnte Booking.com profitieren und steigerte den relativen Anteil im OTA-Markt auf 75,6 Prozent. 2016 betrug dieser noch 73,3 Prozent, 2015 71,3 Prozent. HRS hingegen büsste abermals an Marktanteilen ein, was dem Trend der letzten Jahre entspricht (5,0 Prozent Marktanteil).

Booking.com drängt Mitbewerber weiter aus dem Markt
Expedia stabilisierte sich im Vergleich zum Vorjahr (13,4 Prozent Marktanteil). Dies ist vor allem auf die Zunahme von amerikanischen Gästen zu zurückzuführen, da diese Expedia bevorzugen. Neue relevante Akteure haben den Schweizerischen Online- Buchungsmarkt nicht betreten. Somit drängt die Booking.com die Mitbewerber weiter aus dem Markt und baut die Monopolstellung aus. 44 Prozent der Hotels generieren heute mehr als 30 Prozent aller Logiernächte über die OTA, bei fast jedem fünften Betrieb ist dieser Anteil sogar bei mehr als 50 Prozent, was die grosse Abhängigkeit vieler Betriebe von diesen Vertriebspartnern aufzeigt.

Booking.com, HRS und Expedia werden am häufigsten von Gästen aus Deutschland und der Schweiz genutzt. Expedia ist weiter bei Gästen aus dem angelsächsischen Raum sehr beliebt. Asiatische Gaste sowie Urlauber aus dem arabischen Raum buchen weniger über diese OTA.

Leicht mehr Direktbuchungen
Neben dem Wachstum von Booking.com sind Direktbuchungen im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen. Mit 59,2 Prozent Marktanteil bleiben diese Buchungen die wichtigsten Vertriebskanäle. Im Vorjahr buchten noch 58,3 Prozent direkt. Das Wachstum bei Direktbuchungen wurde besonders durch Kanäle generiert, die an keine Paritätsklausel gebunden sind und die Hoteliers die Preise frei setzen können. Die Diskussion rund um die «Knebelverträge» mit der engen Paritätsklausel, die die OTA von den Hotelbetrieben verlangen sowie verstärkte Online- Marketingmassnahmen der Hoteliers dürften besonders die Schweizer Gäste hin zu mehr Direktbuchungen via Telefon oder Hotelwebsite sensibilisiert haben. Der Langzeittrend zeigt jedoch klar weg von Offline- hin zu Onlinebuchungen, welche 2017 schon fast 40% der Logiernächte ausmachten. (mc/pg)

Detaillierte Ergebnisse der Studie

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