Im Dialog mit Meret Oppenheim Sophie Jung – Quinn Latimer – Meral Kureyshi

Im Dialog mit Meret Oppenheim Sophie Jung – Quinn Latimer – Meral Kureyshi
(Bild: Kunstmuseum bern)

Bern – Zeitgenössische Künstlerinnen treten im Rahmen der Ausstellung Meret Oppenheim. Mon exposition im Kunstmuseum Bern in Dialog mit dem Œuvre Meret Oppenheims. Am Samstag, 6. November 2021, um 15 Uhr begegnen die Dichterin und Autorin Quinn Latimer und die Künstlerin Sophie Jung mit einer performativen Lesung Werken und Gedichten Oppenheims. Am Dienstag, 9. November 2021, um 19 Uhr liest die Berner Autorin Meral Kureyshi aus ihrem jüngsten Werk Fünf Jahreszeiten, welches zu grossen Teilen im Kunstmuseum Bern spielt.

Samstag, 6. November 2021, 15:00
«An Enormously Tiny Bit of a Lot»

Die Künstlerin Sophie Jung und die Dichterin und Autorin Quinn Latimer treten im Rahmen einer performativen Lesung in einen Dialog mit Meret Oppenheims Werken und Gedichten.

Sophie Jung arbeitet in den Bereichen Text, Skulptur und Performance. In ihrem Werk finden sich Humor, Scham, das Absurde, Rhythmus und Reim, Slapstick, Mühsal und Freundschaft. Ihre skulpturalen Arbeiten sind Körper aus gefundenen und zufällig zusammengesetzten Attributen und entziehen sich dem Dogma einer ursprünglichen Idee und jeder universellen Bedeutung. Vielmehr funktioniert Jungs Werk als ein Netzwerk beständiger Unvollständigkeit, ein sich stetig wandelnder Chor von Dringlichkeiten und Freuden, Traumas und Manifestationen, die sich zwischen vorherrschenden und untergeordneten Motiven bewegen. Ihr Schreiben steht in der Tradition der «écriture feminine» und lebt als polyvokale Collage, die oft in Zusammenarbeit materialisiert und erweitert wird. Sophie Jung ist unter anderem Preisträgerin des Swiss Art Award und des Manor Kunstpreises.

Die in Kalifornien geborene Quinn Latimer ist Dichterin, Kritikerin und Herausgeberin. Sie schreibt unter anderem für Artforum, The Paris Review, The White Review und Texte zur Kunst. Sie war Chefredakteurin der Publikationen der documenta 14 in Athen und Kassel und hat vielbeachtete Bücher wie Like a Woman: Essays, Readings, Poems (2017), Sarah Lucas: Describe This Distance (2013), Film as a Form of Writing: Quinn Latimer Talks to Akram Zaatari (2013) und Rumored Animals (2012) geschrieben. Ihre Performances und Textarbeiten wurden vielerorts gezeigt, darunter im REDCAT, Los Angeles, in der Chisenhale Gallery in London, im CCS Paris und an der Sharjah Biennal 13. Sie doziert am Institut Kunst Gender Natur an der FHNW Academy of Art and Design in Basel, wo sie gemeinsam mit Chus Martínez halbjährliche Symposien zu Fragen zu Gender, Sprache, Gerechtigkeit und künstlerischer Praxis leitet.

Dienstag, 9. November 2021, 19:00
Meral Kureyshi liest aus Fünf Jahreszeiten

Meral Kureyshis Roman Fünf Jahreszeiten spielt in der Zeitlosigkeit, in der Stille und im Stillstand. Die Icherzählerin arbeitet als Aufsicht im Kunstmuseum Bern, wo es auch still ist, und wo ihre Gedanken laut werden. Sie beobachtet den Staub im Sonnenlicht, lauscht den Stimmen der Kunstvermittler:innen und wartet, dass die Zeit vorbeigeht. Die weissen Wände füllen sich mit Erinnerungen, an Adam, ihren Geliebten, den sie aufgegeben hat für Manuel, ihren Freund. Ein Roman über Einsamkeit, Unentschlossenheit und die zeitlosen Fragen: Was mache ich hier, wie komme ich da raus?

Meral Kureyshi, geboren 1983 in Prizren im ehemaligen Jugoslawien, kam 1992 mit ihrer Familie in die Schweiz und lebt in Bern. Sie studierte Literatur und Germanistik, gründete das Lyrikatelier und arbeitet als freie Autorin. Ihr erster Roman Elefanten im Garten war nominiert für den Schweizer Buchpreis, wurde mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt. Ihr zweiter Roman Fünf Jahreszeiten wurde im Manuskript ausgezeichnet mit dem Literaturpreis Das zweite Buch der Marianne und Curt Dienemann Stiftung. 2020 wurde sie zu den Tagen der Deutschsprachigen Literatur nach Klagenfurt eingeladen (Bachmannpreis).

Tickets
CHF 10 auf der Webseite des Kunstmuseum Bern oder an der Museumskasse. (Kunstmuseum Bern/mc/ps)

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